Pflanzenschutzmittel sind für Produzenten überlebenswichtig
Der Winter 2017/18 ist vielerorts durch zu große Nässe und Anfang Februar nicht befahrbare Böden gekennzeichnet. Zudem soll es der strahlungsärmste Winter seit 20 Jahren sein.
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Darauf machte Dr. Willi Billau, Vorsitzender der Landwirtschaftlichen Woche Südhessen und des Regionalbauernverbands Starkenburg, auf der 63. Veranstaltung in Gernsheim aufmerksam. Wichtige Themen sind für ihn, dass deutsche Obst- und Gemüseprodukte immer sicherer werden. Bei über 90% dieser Erzeugnisse liegen die Rückstände weit unter den gesetzlichen Grenzwerten. Dennoch werden sie vom Lebensmitteleinzelhandel (LEH) des Öfteren aus nicht erkennbaren Gründen zu Gunsten ausländischer Erzeuger früh ausgelistet oder spät ins Angebot genommen. Dies ist für Billau ein skandalöses Vorgehen des Handels.
Des Weiteren ist es nach Billau notwendig, den ökologischen und den konventionellen Anbau nebeneinander zu fördern. Denn beide können voneinander lernen. Die konventionelle Landwirtschaft zu verunglimpfen – wie geschehen – das gehe gar nicht.
Frischen Wind brachte die inzwischen designierte Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner, CDU mit. Die gebürtige Winzertochter hält es für falsch, ökologische und konventionelle Pflanzenproduktion zu trennen. „Wir müssen ernst nehmen, dass im Pflanzenschutz Ausnahmegenehmigungen gebraucht werden. Ganz wegzukommen von Pflanzenschutzmitteln (PSM), wie es die Grünen wollten, ist eine irrige Vorstellung“, meinte Klöckner. PSM bezeichnete sie als überlebenswichtig für Landwirtschaft und Gartenbau. Es sei notwendig, mehr Wert auf die Entwicklung nachhaltiger Mittel zu legen. Dass der LEH sich von Greenpeace-Aktionen leiten lasse, ist für Klöckner nicht akzeptabel. Der Flächenverbrauch soll nach Zielen ihrer Partei auf 30 ha/Tag verringert werden.
Dr. Steffen Noleppa, HFFA Research GmbH, stellte eine Studie vor, in der die Kosten deutscher Landwirte durch Umweltstandards und Auflagen untersucht wurde. Sie liegen bei mindestens 5,2 Mrd. €, die vor allem durch verringerte Erträge zusammenkommen. Für gartenbauliche Pflanzenarten müsste eine eigene Studie erstellt werden.
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