Lahmende Produktivität macht Europa zu virtuellem Landräuber
Die europäische Landwirtschaft muss produktiver werden, damit ihr Angebot mit der steigenden Nachfrage nach Nahrungsmitteln und Agrarrohstoffen noch Schritt halten kann. Dieses forderte der Berliner Agrarökonom und Lehrstuhlinhaber an der Humboldt-Universität Professor Dr. Harald von Witzke in einem Gastvortrag bei der jährlichen Mitgliederversammlung des Industrieverbands Agrar (IVA) in Berlin.
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„Weil wir den Produktivitätsfortschritt über Jahre vernachlässigt haben, nehmen wir nun außerhalb unserer Grenzen zunehmend Boden in Anspruch“, erklärt von Witzke. „Die Europäische Union ist zum virtuellen Landräuber geworden: Auf rund 35 Millionen Hektar – das entspricht der Fläche Deutschlands – findet in anderen Weltregionen inzwischen landwirtschaftliche Produktion für Europa statt. Dieser virtuelle Landimport ist in den vergangenen zehn Jahren um 40 Prozent gestiegen – es ist an der Zeit umzusteuern.“
Zuvor bestätigten die Mitglieder des Verbands Hans Theo Jachmann (56) für zwei weitere Jahre in seinem Amt als IVA-Präsident. Jachmann steht seit vier Jahren an der Spitze des Wirtschaftsverbands, der die Interessen der agrochemischen Industrie in Deutschland vertritt. Er ist Geschäftsführer der Syngenta Agro GmbH in Maintal.
Der Industrieverband Agrar vertritt die Interessen der agrochemischen Industrie in Deutschland. Zu den Geschäftsfeldern der 51 Mitgliedsunternehmen gehören Pflanzenschutz, Pflanzenernährung, Schädlingsbekämpfung und Biotechnologie. Die vom IVA vertretene Branche steht für innovative Produkte für eine moderne und nachhaltige Landwirtschaft.
Quelle: IVA
(c) Gemüse online, 13.05.2011
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