Online-Marktplatz Traidoo für Direktvertrieb regionaler Lebensmittel
Die Berliner Digitalagentur Stanwood hat einen Online-Marktplatz entwickelt, der laut Firmenangaben den gewerblichen Direktvertrieb von regionalen Lebensmitteln vereinfache.
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Landwirte, Gärtnereien und weiterverarbeitende Unternehmen stellen ihre Produkte via Computer oder Smartphone auf die Online-Plattform Traidoo und bieten sie zum Verkauf in ihrer Region an. Einzelhändler, Gastronomiebetriebe und Hotels bestellen bei Traidoo aus einem umfangreichen Produktsortiment bei einer Vielzahl an unterschiedlichen Herstellern in einem Warenkorb, bezahlen eine Gesamtrechnung und erhalten ihre Bestellung in einer gemeinsamen Lieferung.
Die Plattform übernimmt Zahlungsabwicklung und Umsatzverteilung an die einzelnen Hersteller und bietet mehrere Logistikoptionen für die Lieferung. Aktuell wird der Online-Marktplatz von den Regionalvermarktungsinitiativen „Meck- Schweizer“ in der Mecklenburgischen Schweiz und „Ise-Land Südheide e.V. genießen!” in Niedersachsen betrieben. Interessenten kommen auch aus Bayern, der Schweiz sowie den Ostsee-Anrainerstaaten. Die größte Herausforderung im digitalen Direktvertrieb von Lebensmitteln waren bisher die kleinen Bestellmengen von einer Vielzahl unterschiedlicher Hersteller, die hohen Aufwand bei Bestellung, Zahlungsabwicklung und Logistik verursachten.
Bei der Lieferung über Traidoo wählen Käufer zwischen Selbstabholung, Lieferung vom Hersteller, Versand durch Logistiker wie DHL oder Lieferung durch regionale Logistiker. Bei letzterer Option können regionale Logistiker in einem Bieter-System à la Uber Warenlieferungen annehmen und ausfahren. Dieses Logistik-Modell ist derzeit einmalig in Deutschland und wird von der Betreibergemeinschaft „Ise-Land Südheide e.V. genießen!” verwendet. Die Streckenführung im Logistikmodul von Traidoo ist mithilfe künstlicher Intelligenz so optimiert, dass sie Leerfahrten reduziert und dafür sorgt, dass Lieferungen auf kürzestem Weg bei den Käufern ankommen. In Zusammenarbeit mit dem Bundesverband der Regionalbewegung e.V. und nach dem Vorbild der Bio-Datenbanken DATA NatuRe und Ecoinform erstellen die Traidoo- Entwickler eine zentrale Datenbank für regionale Produkte. Produktinformationen wie Beschreibungstexte, Fotos, Inhaltsstoffe und Allergene werden in der Datenbank zentral gepflegt und per Schnittstelle in Kassen- und Ladensysteme eingespielt. Einzelhändler und Gastronomiebetriebe nutzen diese Produktdaten beispielsweise zur Ausschilderung ihrer Waren, in ihren Kassensystemen und zur Erstellung von Allergen- und Zutatenlisten.
Nutzen regionale Einzelhändler, Dorf- und Hofläden Traidoo neben dem stationären Verkauf als zusätzlichen Absatzkanal, passt Traidoo die verfügbaren Mengen im Webshop automatisch an die Lagerbestände an. Seit dem 4. Mai 2020 ist Traidoo als Open- Source-Software nutzbar. „Damit kann nun jedes Unternehmen unsere Plattform nutzen und weiterentwickeln”, so Hannes Kleist, Geschäftsführer der Traidoo-Entwickler Stanwood. Traidoo kann von Regionalvermarktungsinitiativen, Vereinen oder Genossenschaften betrieben werden. Alternativ übernimmt die Entwickler-Firma Stanwood den Betrieb des Online-Marktplatzes für die Region – zu erheblich günstigeren Konditionen als zum Beispiel Amazon, verspricht er. Kürzlich wurde Traidoo vom Bundesverband Digitale Wirtschaft e.V. (BVDW) für den Deutschen Digital Award nominiert und kam in die Shortlist der sieben innovativsten Produkte und Services in der Kategorie „Digital for Good”.
Stanwood Software Development GmbH
10437 Berlin
www.stanwood.io
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