Chili und Ingwer – das neue Dreamteam?
Sowohl Chilipfeffer als auch Ingwer sind häufig genutzte Gewürze und das nicht nur in der asiatischen Küche. Allerdings sind Capsaicin in Chilischoten und 6-Gingerol in Ingwerwurzeln nicht nur für die geschmacksgebende Schärfe verantwortlich. Die beiden pflanzlichen Inhaltsstoffe scheinen nach neuesten Untersuchungen einer chinesischen Arbeitsgruppe der Henan Universität besonders in ihrem Zusammenspiel auch wirkungsvoll, Lungenkrebs zu hemmen.
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In einer 20-wöchigen Studie haben Geng und Mitarbeiter an Mäusen getestet, inwieweit Capsaicin oder 6-Gingerol (mit täglichen Gaben von 50 mg/kg Körpergewicht) in Einzelgaben oder in Kombination der Bildung von Lungen-Karzinomen entgegenwirken können. Zum Vergleich: 1 g frischer Ingwer enthält zwischen 30-40 mg 6-Gingerol; und 5 mg Capsaicin je kg Körpergewicht und Mahlzeit sieht das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) als gesundheitlich unbedenklich an.
Über die Applikation von Urethan wurde in diesem Experiment bei Mäusen künstlich Lungenkrebs ausgelöst. Mäuse, an die ausschließlich Capsaicin verfüttert wurde, entwickelten deutlich ausgeprägt Lungenkarzinome. Dagegen trat bei Mäusen, denen allein 6-Gingerol verabreicht wurde, nur zu circa 50% Lungenkrebs auf. Dieses schon eindrucksvolle Ergebnis wurde jedoch noch von der Kombinationsgabe aus beiden Wirkstoffen Capsaicin + 6-Gingerol getoppt. Hier zeigte sich eine ausgesprochen starke Hemmung der Lungenkrebsbildung, denn nur 20% der Mäuse entwickelten ein entsprechendes Karzinom. Die Wissenschaftler vermuten, dass diese Lungenkrebs hemmende Wirkung beider Substanzen in Zusammenhang mit dem Zellrezeptor TRPV zu sehen ist.