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Drohnen im Gemüsebau - weitere Möglichkeiten

Neben den Möglichkeiten zur Erkennung und Überwachung der Pflanzenvitalität können Drohnen zukünftig auch ganz andere Aufgaben übernehmen, wie nachfolgend dargestellt wird.

 

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Grenzdörffer
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Gezielten Pflanzenschutz. Kleine Flächen bzw. Parzellen mit Pflanzenschutzmitteln zu versorgen ist aufwendig. Da wäre es doch praktisch mit einer Drohne, gezielt einzelne Parzellen abzufliegen und mit den benötigten Wirkmitteln zu versorgen. Die Verwendung von Drohnen als fliegende Pflanzenschutzspritze ist nicht neu. Vielmehr werden in Japan seit über 20 Jahren mehrere tausend Modellhelikopter unterwegs, um die in der Regel sehr kleinen Reisfelder mit speziellen Pflanzenschutzmitteln zu versorgen. In andern Südostasiatischen Ländern werden seit wenigen Jahren vermehrt Multicopter eingesetzt, die ebenfalls vornehmlich den arbeitsintensiven manuellen Pflanzenschutz im Nassreisanbau ersetzen sollen. Die dabei eingesetzten Drohnen sind einer maximalen Abflugmasse von 25 kg in ihrer Nutzlast auf etwa 10 l Spritzbrühe beschränkt. Das bedeutet, dass pro Batterieladung eine Fläche von ca. 0.4 - 0.6 ha systematisch überflogen werden kann. Marktgängige Produkte verfügen über ein eingebautes Mikrowellen-Radar, das den Boden scannt und dadurch stets die richtige Sprüh-Distanz zu den Nutzpflanzen wahrt. Die kurz über den Boden fliegenden Rotoren erzeugen einen beträchtlichen Abwind, der dafür sorgt, dass die Pflanzen zur Seite gedrückt werden und somit die Wirkmittel auch die unteren Pflanzenteile erreichen. Austauschbare Düsen ermöglichen den Einsatz unterschiedlicher Mittel. In Deutschland sind aufgrund verschiedener rechtlicher Vorgaben zurzeit Drohnen nur in speziellen Steillagen im Weinbau in der Erprobung. Aktuelle Forschungen konzentrieren sich auf die Abdrift und die Überprüfung des Applikationsprozesses unter den Einsatzbedingungen im Weinbau, vor allem hinsichtlich der Einhaltung der pflanzenschutz- sowie luftfahrtrechtlichen Vorgaben.

Überwachung der Belüftung von Gewächshauskulturen. Eine Studie, die von mehreren spanischen Forschungseinrichtungen durchgeführt wurde, hat gezeigt, dass der Einsatz von Drohnen zur Messung von Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Licht und Kohlendioxidkonzentration in Gewächshäusern dazu beitragen kann, Klimaregelungssysteme zu verbessern und Pflanzen zu überwachen Die Fähigkeit des Flugroboters, sich in drei Dimensionen zu bewegen und Positionssensoren an einem beliebigen Ort zu positionieren, ist ein Vorteil gegenüber anderen Alternativen wie komplexen Sensornetzwerken.

Künstliche Bestäubung Andere Ideen gehen dahin, mit Hilfe miniaturisierter Drohnen, so genannter „RoboBees" eine künstliche und damit auch gezielte Bestäubung von Blüten zu erreichen. Dabei wird die nur wenige cm große Drohne auf der Unterseite mit einem Trägermaterial versehen, dass in der Lage ist die Pollen von einer Blüte zur nächsten zu transportieren. Nun muss das Fluggerät nur noch die Blüten erkennen und von Blüte zu Blüte fliegen, um diese zu bestäuben. Neben den Flugleistungen ist gerade der letzte Punkt, die automatische Blütenerkennung und autonome Navigation in der Praxis jedoch alles andere als trivial, so dass man sicher noch ein paar Jahre warten kann bis diese Technologie in Gewächshäuser einziehen wird. Bisher ist es nämlich so, dass die nur 15 Gramm schweren Drohnen noch von Hand gesteuert werden müssen.

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