Den Stickstoff im System halten: Bioland Gemüsehof Finke
Denn nach wie vor dominiert hier die intensive Schweinemast. Gemeinsam mit seinem Sohn Maximilian baut Johannes Finke auf 95 ha ein breites Gemüsesortiment an, das von Kohl und Möhren über Porree und Pastinaken bis zu Rote Bete und Zwiebeln reicht.
Von Anfang an trieb den Landwirt dabei um, wie er den eingebrachten Stickstoff im System halten kann. Denn die leichten Sandböden der Region sind stark auswaschungsgefährdet. Wichtigster Ansatzpunkt war für ihn die Fruchtfolge, an der er lange herumtüftelte. Das Ergebnis dieser Tüftelei ist unter anderem ein Gemenge aus einer Leguminose (Lupine oder Ackerbohne) und Sandhafer oder Roggen. Damit gelingt es, die zum Teil hohen Reststickstoffmengen im Boden zu speichern und sogar noch zusätzlichen Stickstoff aus der Luft zu gewinnen. Durch die getrennte Aussaat in schmalen Streifen können sich beide Kulturen optimal entwickeln. Und der Clou: Gesät wird per GPS-Signal. So wachsen der nachfolgende Kohl oder anderes Gemüse exakt in dem Streifen, in dem als Winterzwischenfrucht die Leguminose stand und zusätzlichen Luftstickstoff im Boden angereichert hat.
Auch bei der Düngerausbringung setzen Johannes und Maximilian Finke auf anspruchsvolle Technik. Pneumatisch gesteuert legt das Düngegerät den biologischen Stickstoffdünger exakt zwischen den Reihen der jeweiligen Kultur ab, immer direkt an der Pflanze. Dass die beiden Betriebsleiter mit ihren ausgeklügelten Fruchtfolgen und der aufwändigen Technik schon viel erreicht haben, lässt sich am Nitratwert des hofeigenen Brunnens ablesen. Denn der ist seit der Umstellung um 40 bis 50 ppm gesunken. Für Johannes Finke ist das aber kein Grund, sich zurückzulehnen: „Ich habe gelernt, dass es immer etwas zu optimieren gibt.“ Und es ist ziemlich sicher, dass auch Sohn Maximilian diesen Ansatz bereits verinnerlicht hat.