Alles hängt von der individuellen Situation ab
Erich Klug ist Berater für den Gemüsebau an der Landwirtschaftskammer Niedersachsen am Standort Hannover und warnte vor Polarisierung und einen voreiligen Blick in die Kristallkugel.
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Erich Klug: „Eine Antwort auf die Situation der Gemüsebaubetriebe im Rahmen der Korona-Krise ist ganz schwierig zu geben. Es ist ein Blick in die Glaskugel. Jeder schaut und überlegt, wie es wohl weitergeht und welche Möglichkeiten der einzelne Betrieb derzeit hat. Ich betreue viele Freiland-Gemüsebaubetriebe. Die Wintersaison ist abgeschlossen und die neue Saison beginnt etwa ab Mitte Mai. Momentan sind die Gemüsebaubetriebe viel mit sich selbst beschäftigt, sind bei der Aussaat oder der Pflanzung, sodass wir wenig Anfragen erhalten.
Anders als bei den Erdbeer- und Spargelproduzenten wird im Gemüsebau derzeit noch nicht übermäßig viel Personal benötigt. Daher sind die Reaktionen eher verhaltend, abwartend. Prognosen sind derzeit kaum zu geben. Aber eine Verharmlosung der Situation ist nicht angebracht. Es ist eine ganz schwierige Zeit und jeder Betrieb sucht für sich eine individuelle Lösung.
An der bereits viel weiter fortgeschrittenen Spargelsaison sehen meine Kollegen, dass vieles möglich ist. Einige Spargelproduzenten dämmen gar nicht erst oder nur einen Teil auf, andere arbeiten unter Hochdruck. Alles hängt von der individuellen Situation beispielsweise bezüglich der Arbeitskräfte oder der Nachfragesituation ab.
Allgemeine Aussagen sind kaum möglich und ein Blick in die Kristallkugel hilft keinem weiter. Wie beispielsweise der Absatz in ein paar Wochen verläuft, weiß heute keiner.
In einer schwierigen Zeit wie dieser wird schnell polarisiert wird. Da gilt es aufzupassen, nichts zu verharmlosen, aber auch nichts erschwerend darzustellen.“
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