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Zu gut für die Tonne!-Bundespreis 2019

Der Oscar für Lebensmittelretter

Bereits zum vierten Mal wurden am 3. April in Berlin herausragende Ideen und Innovationen zur Reduzierung der Lebensmittelverschwendung ausgezeichnet - mit dem Zu Gut für die Tonne!-Bundespreis. Verliehen wird er von der Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft, Julia Klöckner, in fünf verschiedenen Kategorien: Handel, Gastronomie, Landwirtschaft und Produktion, Gesellschaft und Bildung sowie erstmalig in der Kategorie Digitalisierung. Unter den Gewinnern ist auch der Bioland Gemüsehof Hörz, der krummes Gemüse, das so nicht vermarktbar ist, günstiger an Studenten verkauft. 

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BMEL
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Aus insgesamt 117 eingereichten Projekten wurden von der Jury im Vorfeld 15 ausgewählt, die in den verschiedenen Kategorien für den Bundespreis nominiert waren. Drei weitere Projekte kamen für den Förderpreis in Frage. Acht Projekte wurden nun mit dem Preis ausgezeichnet.

Die Preisträger Zu gut für die Tonne!-Bundespreis 2019 sind:

Kategorie Handel:

Penny Markt GmbH für "Kostbares retten" und "Naturgut Bio-Helden" (Köln, NRW)Kleinwüchsige Tomaten, grünliche Zitronen oder krumme Möhren: Seit 2016 kommt bei PENNY auch Bio-Obst und -Gemüse mit Schönheitsfehlern ins Regal. Unter der Eigenmarke Naturgut Bio-Helden vermarktet der Discounter deutschlandweit optisch nicht perfektes Obst und Gemüse.

Kategorie Gastronomie:

Cassius Garten für "Alles aufessen" (Bonn, NRW)Der Cassius Garten ist ein vegetarisches Vollwert-Restaurant mit eigener Konditorei und einer Selbstbedienungstheke. Das Essen der Gäste wird nach Gewicht berechnet. So kommt nur auf den Teller, was wirklich gegessen wird. Das spart eine Menge Abfall.

Kategorie Landwirtschaft und Produktion:

ShoutOutLoud e.V. für "Frankfurter Knärzje – Ein Brotbier gegen die Lebensmittelverschwendung" (Frankfurt, Hessen)Brot gehört zu den Lebensmitteln, die nach Obst und Gemüse am häufigsten weggeworfen werden. Dabei ist altbackenes Brot noch vielseitig verwendbar. Zum Beispiel zum Bierbrauen. Der Verein ShoutOutLoud e.V. engagiert sich seit vielen Jahren gegen Lebensmittelverschwendung und hatte 2018 die Idee für das regionale Brotbier.

Kategorie Gesellschaft und Bildung:

Ackerdemia e. V. für "Ackern schafft Bildung" (Potsdam, Brandenburg)Ackern schafft Wissen! Unter diesem Motto sensibilisiert das Ackerdemia-Team Kinder dafür, woher unser Essen genau kommt und wie man es anbaut. Herzstück des Vereins ist das ganzjährige, vielfach ausgezeichnete Bildungsprogramm GemüseAckerdemie für Schulen und Kitas.

Kategorie Digitalisierung:

Too Good to Go GmbH (Berlin) Essen retten, Geld sparen und die Welt verbessern – so das Motto des internationalen Teams von Too Good To Go. Die gleichnamige App vernetzt Gastronomiebetriebe und Verbraucher, um Lebensmittel vor der Entsorgung zu bewahren. Restaurants, Bäckereien, Cafés, Hotels und Supermärkte können überschüssiges Essen zu einem vergünstigten Preis zur Selbstabholung anbieten.

Mit dem Förderpreis ausgezeichnet wurden:

Antegon GmbH für "Food Tracks" (Münster, NRW)Die jungen Unternehmer von FoodTracks wollen mit ihrer Controlling-Software Bäckereien dabei unterstützen, ihren Betrieb zu optimieren. Das soll Lebensmittelverschwendung eindämmen und zugleich Geld zu sparen. FoodTracks wertet Millionen von Daten aus der Produktion und dem Verkauf der jeweiligen Bäckerei aus. Mittels künstlicher Intelligenz und Algorithmen können Fehlerquellen und Ineffizienzen erkannt und das Controlling verbessert werden.

Bioland Gemüsehof Hörz für "Bodenschätze" (Filderstadt, Baden-Württemberg)Etwa 40 Prozent der Erträge auf dem Bioland Gemüsehof Hörz haben Schönheitsfehler. Das Gemüse ist zum Beispiel etwas kleiner oder krummer als die Norm erlaubt. Es schmeckt genauso gut, lässt sich aber schwerer vermarkten. Deshalb hatte der Gemüsehof 2018 die Idee, dieses Gemüse unter dem Namen "Bodenschätze" an Studierende der nahe gelegenen Universität Hohenheim zu reduzierten Preisen zu verkaufen.

nXm film production und Sophie Hoffmann für "Zero Waste Cooking" (Berlin)Für Sophia Hoffmann und die nXm-Gründerinnen Nina Lorenzen und Melanie Hauke beginnen Klimaschutz und Nachhaltigkeit bereits in der Küche und im eigenen Vorratsschrank. Gemeinsam zeigen sie in einer Videoreihe kreative Wege auf, alles zu verkochen, was man eingekauft und zuhause rumliegen hat.

Alle drei mit dem Förderpreis ausgezeichneten Projekte erhalten ein Preisgeld in Höhe von je 5.000 Euro.

Hintergrund - Zu gut für die Tonne!

Pro Person und Jahr werfen wir rund 55 Kilogramm Lebensmittel in die Tonne. Und das sind nur die Abfälle, die in den Privathaushalten anfallen. Wie sich Lebensmittelab-fälle reduzieren lassen, zeigt die Initiative Zu gut für die Tonne! des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft. Akteure aus Industrie, Handel, Gastronomie und Landwirtschaft sowie Verbraucherverbänden, Kirchen und NGOs unterstützen die Initiative.

Das Ziel des Zu gut für die Tonne!-Bundespreises ist es, innovative Ideen gegen Lebensmittelverschwendung entlang der gesamten Lebensmittelversorgungskette zu fördern und ihre gesellschaftliche Vorbildfunktion zu würdigen. Alle Einreichungen werden von einer unabhängigen Jury unter Vorsitz von Bärbel Diekmann, der ehemaligen Präsidentin der Welthungerhilfe e.V., bewertet.

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