Markt gut, Umfeld schwierig

Christoph Nagelschmitz, Präsident des Provinzialverbands Rheinischer Obst- und Gemüsebauer, ging beim Verbandstag in Köln-Auweiler unter anderem intensiv auf das aktuelle Thema „Flüchtlinge“ ein. Um allen für den Winter ein Dach über den Kopf zu besorgen, seien in einigen Fällen im Rheinland bereits Kommunen auf Betriebe zugekommen und hätten nach den Unterkünften für Saisonarbeiter gefragt. „Nach meiner persönlichen Einschätzung ist es gut, alle Möglichkeiten in einer kurzfristigen Notsituation zu prüfen. Ob unsere Unterkünfte eine geeignete Alternative darstellen, lässt sich aber pauschal nicht beurteilen“ meinte Nagelschmitz.

Zu den anderen Themen, die den ehrenamtlichen Funktionär in seiner Bilanz beschäftigten, gehören unter anderem die deutlich gestiegenen bürokratischen Aufwendungen beim Mindestlohn und den mit dem Arbeitszeitgesetz verbundenen Aufzeichnungspflichten. In Nordrhein-Westfalen steht zudem mit den Beratungen über das neue Landesnaturschutzgesetz ein schwieriges Thema ins Haus. Der aktuelle Entwurf, so Nagelschmitz, gehe deutlich über das Bundesnaturschutzgesetz hinaus. „Die politisch Verantwortlichen in Düsseldorf scheinen den bisher praktizierten Naturschutz auf Kooperationsbasis aufgeben zu wollen“ stellte er fest.

Im Rahmen der Diskussion um das neue Gesetz ist der Provinzialverband dem „Aktionsbündnis ländlicher Raum“ beigetreten, in dem 17 Partnerverbände mit mehr als 600.000 Mitgliedern versuchen, dem Land Kompromisse abzuhandeln. Zum Abschluss seiner Ausführungen hatte Christoph Nagelschmitz die angenehme Pflicht, eine Auszeichnung an einen verdienten Mitstreiter der Gärtner zu überreichen: Prof. Dr. Bernd Böhmer, Bonn, seit Ende September im Ruhestand, wurde mit der Hans Tenhaeff- Medaille des Verbands für seine Verdienste um den Pflanzenschutz geehrt.