Gemüse vor Vogelschäden schützen
Vogelschäden im Gemüsebau sind ein großes Problem. Eine Vielzahl von Gemüsearten fallen den Tieren zum Opfer, zum Beispiel Erbsen, Bohnen, Mais und Salat. Dabei kann jeder Teil der Pflanze in Mitleidenschaft gezogen werden: Saatgut und Keimlinge werden gepickt, Keimblätter abgerupft, Jungpflanzen entwurzelt und die Früchte noch vor der Ernte angefressen. Das kann zu erheblichen Ertragsverlusten führen und die wirtschaftliche Rentabilität des Betriebs beeinträchtigen.
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Auch der Kot der Vögel, welcher Krankheitserreger wie Salmonellen enthalten kann, mindert den Verkaufswert und stellt ein gesundheitliches Risiko für Produzenten und Verbraucher dar. Es gibt zwar verschiedene Methoden, um das Gemüse vor Vögeln zu schützen, doch scheinen sie nach ersten Gesprächen mit betroffenen Landwirten eher teuer und wenig effektiv zu sein.
Abwehr meistens erfolglos
Besonders intelligente Vögel wie Krähen erkennen schnell, dass von Vogelscheuchen und Lärmerzeugern keine Gefahr ausgeht. Ein Gewöhnungseffekt tritt ein und schon bald werden die Abwehrmaßnahmen zum Teil völlig ignoriert. Auch Netze und Vliese bieten nur geringen Schutz, sobald ein Loch in die Abdeckung gerissen wurde. Durch Verbote von Pflanzenschutzmitteln wie Mesurol sowie Unterschutzstellung der meisten Vogelarten wird die Lage zusätzlich erschwert. Erst kürzlich wurde vom Bundesrat entschieden, die Saatkrähe nicht in die Liste der jagdbaren Arten aufzunehmen. Dadurch sind viele Betriebe mit einem scheinbar unlösbaren Problem konfrontiert.
Praxis-Strategien fehlen noch
Zum Thema Vogelschäden gibt es bisher, vor allem im Gemüsebau, nur wenig gesicherte Fakten und keine praxisorientierte Strategie, um Schäden zu minimieren. Jedes Gemüse ist anders und muss individuell geschützt werden. Zwar gibt es einige Erfahrungen von einzelnen Landwirten, aber kaum jemand hat die Zeit und das Geld sich mit allen verfügbaren Schutzmaßnahmen zu beschäftigen.
Hinzu kommen regionale Unterschiede: Während im Norden des Landes vermehrt Gänse auf Äckern und Wiesen ihr Unwesen treiben, scheinen im Südwesten hauptsächlich Krähen verantwortlich zu sein. Wie groß sind also die Schäden durch Vögel je nach Gemüseart und welche Gegenmaßnahmen sind bereits bekannt? Sind die Maßnahmen hilfreich oder doch hinausgeschmissenes Geld? Welches Gemüse ist bei den Vögeln besonder beliebt und welche Vogelart richtet die größten Schäden an? Eine anonyme Online-Umfrage des Julius Kühn-Instituts soll nun helfen, diese Fragen zu beantworten. Dabei spielt es keine Rolle, wie groß Ihr Betrieb ist oder wie viele Gemüsearten Sie anpflanzen. Jede individuelle Erfahrung ist wichtig. Wenn Sie also von Vögeln heimgesucht werden und Schäden an Ihrem Gemüse melden oder wertvolle Erfahrungen mit einer Vergrämung teilen können, nehmen Sie gerne an der Umfrage teil.
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