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Bayer Pressekonferenz Sonderkulturen

Eine Zeitenwende in der Landwirtschaft steht an

Der Krieg in der Ukraine ist nicht nur eine humanitäre Krise, mit ihm kamen auch die Unsicherheiten hinsichtlich der Ernährungssicherung, wie Peter Müller, Geschäftsführer der Bayer CropScience Deutschland GmbH, beim digitalen Pressegespräch Sonderkulturen erklärte. Es sind keine einfachen Zeiten für die Landwirtschaft, eine Art Zeitenwende steht an. Gerade im Bereich der Sonderkulturen sind es die gestiegenen Produktions-, Energie- und Personalkosten, die den Landwirten Sorgen bereiten.

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Foto: Appel
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„Die Lösung vieler Herausforderungen, die wir in der Landwirtschaft haben, hat mit dem Thema Technologieoffenheit zu tun“, meint Müller. Außerdem gehören für ihn Effizienz, neue Züchtungsmethoden, Biotechnologie und Digitalisierung zum Weg einer modernen und nachhaltigen Landwirtschaft. Deshalb arbeitet Bayer an folgenden Zielen:

  • Die Wiederzulassung des Wirkstoffs Glyphosat, besonders in den Sonderkulturen. Glyphosat leiste einen wichtigen Beitrag zum Erreichen der Klimaziele.
  • Fortschrittlicher und nachhaltiger Pflanzenschutz, chemisch-synthetisch und auch biologisch.
  • Mehr Akzeptanz in der Gesellschaft für neue Züchtungsverfahren schaffen, da sie für die Entwicklung ertragreicher, gesunder Sorten und einen klimaresilienten Pflanzenbau benötigt werden.
  • Digitalisierung der Landwirtschaft vorantreiben, denn nur so können Pflanzenschutz- und Düngemittel reduziert werden.

Die Reduktion im Pflanzenschutz entfacht häufig die Diskussion über eine Steuer auf Pflanzenschutzmittel. Um diese wissenschaftlich abklären zu lassen, beauftragte Bayer die HFFA Research GmbH. Matti Cartsburg stellte seine Studie vor, die analysierte, wie sich eine solche Steuer oder Abgabe auf landwirtschaftliche Betriebe, Märkte und die Wertschöpfungskette auswirken könnte.

Eine Pflanzenschutz-Steuer?

Bis zu 100 Prozent würden die Preise für Pflanzenschutzmittel ansteigen, die Nachfrage aber nur wenig sinken. „Landwirte sind in der Regel auf Pflanzenschutzmittel angewiesen. Sie können nur in begrenztem Umfang auf die Preissteigerungen infolge einer Steuer reagieren. Somit entfällt die gewünschte Reduktionswirkung und die ökologische Wirkung einer Steuer kann allenfalls als begrenzt bezeichnet werden“, zieht Cartsburg ein Fazit. Die Landwirte würden 90 Prozent der Steuerlast tragen. Die Gewinne gehen deutlich zurück, die Produktion von Äpfeln wäre nicht mehr profitabel.

Da somit auch die Produktionsmengen sinken würden, hätte die Konkurrenz aus dem Ausland Vorteile im internationalen Markt. Gleichzeitig können deshalb die Landwirte die gestiegenen Produktionskosten nicht auf die Endverbraucher umlegen. So könnte der Preis einer Flasche Wein maximal um 0,1 % ansteigen, um keinen Nachteil gegenüber der ausländischen Konkurrenz zu haben.

Pilzinfektionen hoch im Kurs

„2021 war das Jahr der Pilzkrankheiten“, sagt Markus Borkowski, Vertriebsleiter für Sonderkulturen bei Bayer. Durch die langen Regenperioden im Sommer wurden vor allem Peronospora in Reben sowie falscher Mehltau in Gemüsekulturen zum Problem. Um noch stärkere Ertragseinbußen zu verhindern, mussten die Landwirte deutlich häufiger behandeln. Immerhin gab es kaum Probleme mit der Kirschessigfliege, auch Blattläuse konnten im Kernobst, Hopfen und Gemüse gut kontrolliert werden, genauso wie Spinnmilben.

Der Verbrauch an Pflanzenschutz-mitteln schwankt von Jahr zu Jahr, da dieser von der Witterung abhängt. Bei Sonderkulturen reagieren die Landwirte je nach Befall, reduzieren den Mitteleinsatz, wenn möglich. „Kohl, Salat und Zwiebeln - drei der vier größten Gemüsekulturen sind extrem anfällig für Infektionen mit falschen Mehltaupilzen und der Wegfall von Mancozebhaltigen Präparaten dünnen das Portfolio extrem aus“, meint Borkowski. So wird auch hier das Resistenzmanagement zunehmend schwieriger.

Außerdem führt Bayer in diesem Jahr das Insektizid Movento SC 100 für Raumkulturen wieder ein, das zuletzt nur mit Notfallzulassungen verwendet werden durfte. Der Wirkstoff Spirotetramat wird in der Pflanze metabolisiert und anschließend sowohl in die Blätter als auch Wurzeln verteilt. So lassen sich auch versteckt sitzende Schaderreger zuverlässig bekämpfen.