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Interview mit Landfrisch-Vorstandsvorsitzendem Labinot Elshani

Bestmögliche Vermarktung heimischer Produktion

Labinot Elshani ist bereits über 20 Jahre in der Branche aktiv und war in verschiedenen Managementpositionen für unterschiedliche Gesellschaften verantwortlich. Im Interview mit »Gemüse« hat uns der Landfrisch-Vorstandsvorsitzende erzählt, wie es zur Gründung der neuen Erzeugerorganisation kam, welche Hürden zu nehmen waren und was Landfrisch ausmacht.

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»Gemüse«: Herr Elshani, warum wurde die Erzeugerorganisation (EO) Landfrisch AG überhaupt gegründet?

Labinot Elshani: Die Landfrisch AG ist ein Zusammenschluss hochprofessioneller Familienbetriebe. Sie wurde mit dem Ziel gegründet, die heimische Produktion bestmöglich zu vermarkten. Die Produkte  Obst und Gemüse sollen ultrafrisch und ohne lange Transportwege zum Kunden gelangen. Transaktionsverluste sollen vermieden werden. Die ersten Vermarktungs-programme bei unseren Kunden, dem Lebensmitteleinzelhandel (LEH), laufen aktuel und werden mit Fortschreiten der Saison erweitert.

»Gemüse«: Was waren die größten Hürden der Gründung?

Labinot Elshani: Ich würde gar nicht über Hürden, sondern über einen unheimlich dynamischen Prozess sprechen, den wir durchlebt haben. Nur durch die sensationelle und außergewöhnliche Leistung alle Beteiligten ist uns nach nur vier Monaten Vorbereitungsphase der Start an den Markt gelungen.Zu bewerkstelligen war ein umfassender Strukturaufbau mit Mitarbeiterfindung, Einrichtung eines Warenwirtschaftssystems, der Logistik und Intralogistik, der Finanzbuchhaltung, dem Qualitätsmanagement sowie der Zertifizierung und Vermarktung. Schließlich ging es um Listungs- und Programmabschlüssen bei Kunden bis hin zur Antragsstellung und der damit verbundenen offiziellen Anerkennung als EO sowie dem dann erfolgten Startschuss der Belieferung ab dem 1. Januar 2022.

»Gemüse«: Sind die Landfrisch-Mitgliedsbetriebe alle ehemalige Landgard-Mitglieder? Wie funktionierte der dortige Ausstieg so kurzfristig?

Labinot Elshani: Der Großteil der Betriebe war vorher Mitglied in anderen Erzeugerorganisationen, jedoch nicht alle. Die Betriebe haben fristgerecht Ende Juni 2021 ihre alten Verträge gekündigt, sind somit seit dem 1. Januar 2022 frei in der Wahl ihres Vermarkters und Mitglied bei der Landfrisch AG.

»Gemüse«: Was unterscheidet Landfrisch von anderen Erzeugerorganisationen?

Labinot Elshani: Ziel der Landfrisch ist die kontinuierliche und professionelle Weiterentwicklung der Betriebe, diese an die Bedürfnisse der Kunden anzupassen und Transaktionsverluste in der gesamten Wertschöpfungskette zu vermeiden. Dabei setzt die Erzeugerorganisation vor allem auf eine personifizierte und marktgerechte Produktion. Wir wollen in der Gruppe keinen unnötigen „Overhead“ haben, überflüssige Strukturen müssen tunlichst vermieden werden. Denn sie sind ineffizient und intransparent. Landfrisch hat vielmehr das Ziel, dem Förderauftrag der Erzeugerbetriebe durch eine moderne und schlanke Vermarktungsstruktur optimal nachzukommen. Das bedeutet auch, dass entstandene Kosten verursachergerecht zugeordnet werden. Quersubventionierungen werden nicht vorgenommen. Mit dieser Art der Vermarktung wird vor allem die Vertikalisierung vorangetrieben und professionalisiert, zum Nutzen aller in der Wertschöpfungskette.

»Gemüse«: Können weitere Produzenten Mitglieder der EO werden?

Labinot Elshani: Landfrisch besteht aus Betrieben ganz unterschiedlicher Größen. Somit besteht auch für andere Betriebe die Möglichkeit, Teil der Landfrisch AG zu werden. Ausschlaggebend und wichtig für uns sind immer das jeweilige Produkt und die Spezialisierung des Betriebs.   

Das Interview führte Dr. Gisela Fischer-Klüver.