Die Welt retten
Kennen Sie das Lied „Nur noch kurz die Welt retten“ von Tim Bendzko? Wie schön wäre es, wenn man das so einfach zwischen Mails checken und Abendessen tun könnte, wie Bendzko es in Superhelden-Manier in seinem Lied singt. Die Welt kann man nicht von heute auf morgen retten, aber man kann daran arbeiten, ihr nicht alles an Ressourcen abzuringen, was möglich ist.
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So versuchen es auch die Landwirte der Hofgemeinschaft Heggelbach im oberschwäbischen Sigmaringen. Sie haben auf ihren Flächen eine Agri-Photovoltaikanlage zu Testzwecken stehen. In sechs Meter Höhe wird Energie gewonnen, am Boden haben sie den Anbau von Kleegras, Weizen, Kartoffeln und Sellerie getestet. Nur so viel vorweg: Beides hat funktioniert, allerdings gibt es noch einiges an Forschungsbedarf, um die doppelte Flächennutzung optimal nutzen zu können.
Ein anderes System der doppelten Flächennutzung wurde auch auf der im Herbst digital veranstalteten Messe Greentech vorgestellt: Ein griechisches Unternehmen bietet eine Gewächshausverglasung an, mit der Energie gewonnen werden kann. Eine spezielle Folie lässt zum einen das Licht an die Pflanzen durch, zum anderen befinden sich auf ihr Kollektoren zum Einfangen des Sonnenlichts. Ob das auch etwas für unsere mitteleuropäischen Breiten ist, muss allerdings noch geklärt werden.
Eine Idee, die wachsende Zahl an Menschen zu ernähren und damit Flächen für den Anbau zu sparen, könnte das Indoor-Farming werden. Dabei werden Gemüsekulturen vertikal und von äußeren Einflüssen abgeriegelt kultiviert. Versuche gibt es derzeit dazu viele. Drei Studenten der Hochschule Osnabrück haben den Salatanbau in diesem Anbausystem getestet, sind allerdings noch nicht davon überzeugt.
Wie Sie sehen, die Ideen, mehr auf erneuerbare Energien zu setzen oder neue Anbausysteme zur Ernährung der Weltbevölkerung zu etablieren, sind da. Nur sind sie noch nicht so weit entwickelt, um sie für alle Seiten gewinnbringend in der Praxis einsetzen zu können. Aber was noch nicht ist, kann ja noch werden.
Ihre Sonja Minardi
Redakteurin
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