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Tomatensorten mit unterschiedlichen Resistenzen

Lichtblicke im Kampf um das Jordanvirus

Das Rennen um Sorten mit einer Resistenz gegen das Tomato Brown Rugose Fruit Virus (ToBRFV, Jordanvirus) läuft.

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EnzaZaden kündigte im Herbst 2020 (siehe »Gemüse«, Ausgabe 12/2020, S. 11) in den nächsten Jahren die Markteinführung von Sorten bei allen Typen von Tomaten mit einer herkömmlich eingekreuzten Resistenz gegen das Virus an.

Roma-Tomate für den Mittelmeerraum

Am 30. November 2020 gab Syngenta Vegetable Seeds die Markteinführung ihrer ersten kommerziellen Tomatensorte bekannt, die gegen das ToBRFV resistent sein soll. Sie soll Anfang 2021 bereits verfügbar sein. Die neue Sorte soll zunächst in Regionen eingeführt werden, wo die Erzeuger schwer unter dem Druck der Krankheit leiden. Laut „Fruchthandel online“ soll die erste resistente Sorte eine Fleischtomate für den mediterranen Markt und das Klima des Nahen Ostens sein. „Nach dieser Markteinführung beabsichtigen wir die Einführung von Sorten mit Resistenz gegen ToBRFV in unseren gesamten Züchtungsprogrammen und weltweit“, erklärte Ruud Kaagman stellvertretend für das Unternehmen. Mit moderner Technologie habe das Forschungs- und Entwicklungsteam die spezifischen Gene entdeckt, die mit der Resistenz verbunden seien. Mit dem Einsatz von molekularen Markern könne Syngenta diese Resistenz rasch einsetzen in einer großen Bandbreite von Sorten.

Sorten für den Anbau in Mexiko

Das Unternehmen Bayer startete im September 2020 groß angelegte Versuche mit zwei Sorten von Roma-Tomaten, die eine mittlere Resistenz haben sollen und wenig Symptome zeigen, sollten sie infiziert sein. Bayer plant, die Tomaten mit Resistenz 2021 zunächst in Mexiko kommerziell zu vermarkten und danach auf anderen wichtigen Märkten weltweit. Mexiko ist auch das Land, in dem die BASF die erste Tomatensorte mit einer intermediären Resistenz gegen das ToBRFV in der neuen Saison einsetzen will. Es geht um eine Cherry-Plum-Sorte, die diese Resistenz mit sehr guten agronomischen und Markteigenschaften verbinde. Nach zwei Testsaisons an zwei Standorten habe die Sorte eine zuverlässige Resistenz unter hohem Lichteinfall und hohem Virusdruck gezeigt und soll die Versorgung für Snacktomaten für den mexikanischen und die wichtigen Importmärkte USA und Kanada sichern. Die Tomaten sollen symptomlos bleiben. Die Einführung soll nach einem beschleunigten Entwicklungsprozess für Elternlinien mit der Hilfe von neuen Züchtungstechniken wie Indoor-Farming und Markertechnologien zustande gekommen sein. „2021 will das Unternehmen neue Roma-Typen mit Resistenz einführen sowie die Resistenz für andere Tomatensegmente und Regionen“, so Ulia de Domenech, Leiterin der globalen Kommunikation Gemüsesaatgut.

Resistenz ist nicht gleich Resistenz

Bei den Resistenzen gibt es unterschiedliche Resistenzniveaus. Die Sorten, die EnzaZaden bearbeitet, haben nach Ansicht des Züchterunternehmens eine high resistance (HR, „Hochresistenz“). Nur solche Sorten seien in der Lage, das Virus zu stoppen. Bei den meisten anderen Sorten wird auf eine intermediate resistance (mittlere Resistenz) hingewiesen. Dabei soll die Entwicklung und Ausprägung des ToBRFV verlangsamt und reduziert werden. Es wird aber nicht ausgeschaltet.