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Agrarroboter im Praxiseinsatz

BayWa demonstriert Hackroboter im Salat

Arbeitskräftemangel und steigende Kosten stellen vor allem den handarbeitsintensiven Sonderkulturbereich vor wachsende Herausforderungen.

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BayWa
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2020 startete die BayWa den Vertrieb der Hackroboter „Dino“ und „Oz“ des Herstellers Naio Technologies für Süddeutschland, Sachsen und südliches Brandenburg. Nun ist Premiere in Bamberg: Auf einem Pressetermin Ende September zeigte die BayWa erstmals den Agrarroboter „Dino“ live im Praxisbetrieb beim Anwender: die Bayerische Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau (LWG) mit Sitz in Veitshöchheim.

Die LWG setzt den Roboter seit dieser Saison im Rahmen ihrer Forschungstätigkeit zur Beikrautregulierung im Salat ein. Der Leiter des Instituts für Erwerbs- und Freizeitgartenbau der LWG, Gerd Sander, nennt als Beweggründe und Ziele für die Anschaffung, dass es eine wesentliche Aufgabe der LWG sei, die technischen Möglichkeiten der Automatisierung im Gartenbau zu prüfen. Die Forschungsergebnisse sollen dabei auch in die weitere Optimierung der Agrarrobotertechnik einfließen.

Auf dem Prüfstand

Die LWG setzt den Dino seit August 2020 auf Versuchsparzellen im Salat ein. „In unserem Forschungsprojekt zur herbizidfreien Beikrautregulierung stellen wir unter Praxisbedingungen verschiedene Alternativen zum herkömmlichen Herbizideinsatz auf den Prüfstand“, so LWG-Versuchsingenieurin Anna Maria Molitor. Im August war der Roboter bereits in verschiedenen Salatsorten und in Buschbohnen im Einsatz. Durch den Einsatz der RTKSteuerung (Real Time Kinematic) ist ein sehr genaues Hacken möglich. Im weiteren Projektverlauf sollen auch andere Kulturen gehackt werden, mit dem Ziel die Effizienz, wie Arbeitszeiten, Arbeitsgenauigkeit und nötige Nacharbeiten, sowie eventuelle Anpassungen in der Kulturführung aufzuzeigen.

„Bisher kann der Hackroboter allerdings nur zwischen den Reihen hacken“, erläutert Tobias Rapp, Produktmanager Zukunftstechnologien bei der BayWa. „Ein Hackwerkzeug, das auch innerhalb der Reihe zwischen den einzelnen Salatpflanzen hackt, wird in Kürze verfügbar sein.“ Mit Hilfe einer Kamera soll es die Umrisse der Salatpflanze erkennen und ein Werkzeug aktivieren, das sich in den Zwischenräumen der Salatpflanze hin- und herbewegt.

Sicherheit geht vor

Auch die Sicherheit wird bei dem Hackroboter groß geschrieben. Der Dino ist deshalb mit verschiedenen Sicherheitssystemen ausgestattet. An den Ecken sind sogenannte Lidar-Sensoren angebracht, die mit Laserstrahlen das Umfeld des Roboters erfassen. Nähern sich Personen oder Hindernisse, kommt der Roboter zum Stillstand. Vor jedem Rad sind drucksensitive Taster angebaut, die bei einer Berührung den Roboter sofort stoppen lassen. Wenn kein GPS-Signal empfangen wird, kommt der Roboter ebenfalls zum Stillstand und setzt seine Fahrt erst fort, wenn er ein zuverlässiges GPS-Signal aufnimmt.