Nichtig und klein
Die untergehende Sonne taucht alles in ein warmes Licht. Die Spargel bereiten sich unter der Folie darauf vor, bald die Oberfläche der Dämme zu erreichen.
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An anderer Stelle spiegelt sich die Sonne auf den Folien der Möhrenschläge. Ein paar Erntehelfer grüßen freundlich, während sie Lauch ernten. Fast wäre es idyllisch, wenn nicht das Thema Corona uns alle beschäftigen würde. Alles hat sich gedreht. Alles ist anders. Vieles, das vor vier Wochen die Branche bewegte, ist jetzt nichtig und klein. Jeder Buchstabe, der jetzt geschrieben wird, ist nachher schon wieder hinfällig.
Niemand kann sagen, wo es hingeht. Jetzt steht die Gesundheit auf dem Spiel und für viele die Existenz. Es geht darum, dass sich jeder verantwortungsvoll verhält, die Ansprache (18. März) der Bundeskanzlerin ernst nimmt und dass Corona der Boden entzogen wird. Aus China wird heute gemeldet, dass dort nach über zwei Monaten erstmals keine neuen Coronainfektionen aufgetreten sind. Das sollte doch Mut machen.
Düster sieht die Situation derzeit für die Anbauer von Spargel, Erdbeeren oder Frühgemüse aus. Auch wenn es Regelungen gibt, dass Erntehelfer als Pendler gelten, werden viele fehlen. Es bleibt ein Funke Hoffnung, dass möglicherweise zur Muße verdammte arbeitswillige aus der Gastronomie oder dem Einzelhandel den Weg aufs Feld finden. Bleiben Sie gesund und verlieren Sie nicht den Mut. So extrem die Situation sein mag, irgendwann ist auch sie hoffentlich Vergangenheit.
Ihre Doris Ganninger-Hauck
Leitende Redakteurin
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