Geben Sie einen Suchbegriff ein
oder nutzen Sie einen Webcode aus dem Magazin.

Geben Sie einen Begriff oder Webcode ein und klicken Sie auf Suchen.
Editorial

Was Verbraucher wirklich wissen

Chemikalien in Lebensmitteln beunruhigen 69% der Deutschen. Dies war ein Ergebnis einer repräsentativen Befragung von 1.005 zufällig ausgewählten Personen durch das Bundesamt für Risikobewertung (BfR), vorgestellt Mitte Oktober im zweiten Verbrauchermonitor 2015.

Veröffentlicht am
Dieser Artikel ist in der erschienen.
PDF herunterladen
Artikel teilen:

Über 70% der Umfrageteilnehmer fürchten, dass Nahrungsmittel Krankheitserreger enthalten, die resistent sind gegenüber Antibiotika und anderer antimikrobieller Substanzen. Gentechnisch veränderte Lebensmittel bereiten 67% der Befragten Sorge. Dies wertet das BfR als überraschendes Resultat, seien doch „Lebensmittel aus gentechnisch veränderten Organismen oder mit Anteilen genetisch veränderter Organismen“ hierzulande gar nicht zugelassen. Pflanzenschutzmittel-Rückstände in der Nahrung beunruhigen 65% der Teilnehmer und stehen damit an vierter Stelle der Faktoren. Rund 85% der Deutschen wurde speziell mit dem Thema Pflanzenschutzmittel-Rückstände in Obst und Gemüse schon konfrontiert. Obwohl das Bewusstsein steigt, mikrobielle Kontaminationen von Lebensmitteln stellten Gesundheitsrisiken dar, fühlen sich die Deutschen deutlich weniger durch diesen Faktor beunruhigt als durch das aus Sicht der Wissenschaft wesentlich geringere Risiko einer gesundheitlichen Erkrankung durch Pflanzenschutzmittel-Rückstände in Nahrungsmitteln!

Allerdings: Von Arsen in Reis und Reisprodukten haben bisher statistisch gesichert nur 28% der Befragten gehört. Bei Sojaprodukten wird die „Denke“ bei der zunehmenden Beliebheit der veganen Ernährung nicht anders sein. Die Diskussion um den Wirkstoff Glyphosat in Herbiziden in diesem Sommer haben nur 16% der repräsentativ Befragten „mitgekriegt“.

Hop oder top, was Verbraucher wirklich wissen, scheint vom Zufall und einschlägiger Informationen abhängig zu sein. Wer heute Angst hat, sich selbst durch Pflanzenschutzmitteln in Obst und Gemüse womöglich mit der berühmten Dosis eines „Würfelzuckers im Bodensee“ zu schädigen, der gibt morgen seinem Kind oder Enkelkind lieber eine Reiswaffel in die Hand als süße Kekse. Wir können alle miteinander immer nur wiederholt kommunizieren und Fakten gerade rücken. Das ist anstrengend! Aber um der Branche Nutzen muss es sein!