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Betriebssicherheit

Folien und Planen auf Feldern richtig befestigen

Immer wieder kommt es vor, dass Verfrühungsfolien und Abdeckplanen vom Wind erfasst und in Hochspannungsleitungen, auf Bahntrassen und neuerdings auch in Windkraftanlagen geweht werden. Wie Michael Wahl, Firma Westnetz GmbH, Dortmund, ein Unternehmen des RWE-Konzerns (Rheinisch-Westfälische Elektrizitätswerke), anlässlich der Herbsttagung der Bundesfachgruppe Gemüsebau in Deidesheim, informierte, nehmen die Fälle von in Hochspannungen gewehten Folien und Planen zu.
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Folien richtig befestigen! Wehen sie in Stromtrassen oder
Windflügel, können oft teure Regressansprüche entstehen
Folien richtig befestigen! Wehen sie in Stromtrassen oder Windflügel, können oft teure Regressansprüche entstehen
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Westnetz GmbH unterhält in Deutschland 12.500 Hochspannungsmasten, 3.368 km Trassen mit einer Stromkreislänge von insgesamt 6.300 km. Durchschnittlich kommt es im Netz seines Unternehmens pro Jahr zu acht bis zehn Unfällen mit Folien in Stromleitungen. Die Folgen können sein:
• Hochspannungsüberschlag
• unkontrolliertes Reißen von Leitungen besonders durch große, 50 bis 60 m lange Folien und damit auch zu Mastverformungen (Torsion)
• Entgleisungen von Zügen im Fall der Beeinträchtigung von ICE-Strecken durch Folienschlag
• Personenschäden bis hin zu Todesfällen

Werden Folien aus Leitungen nicht sachgerecht entfernt, besteht Lebensgefahr für den Menschen. Hängt eine Folie in einer Leitung, sollte man nicht zu der Unfallstelle gehen und versuchen, sie selbst herunterzunehmen, sondern sofort die auf dem nächsten Strommast aufgedruckte Telefon- Nummer zu melden. Bei ihr sind die vierstellige Bauleitnummer, die Mastnummer, Farbspiegel, Stromkreisname und die Spannungsebene vermerkt, die beim Notruf anzugeben sind. Dann werden Stromkreise abgeschaltet, unter anderem müssen dabei Großverbraucher und Kraftwerke vom Netz genommen werden. Dies kann zu erheblichen Regressansprüchen im drei- bis sechsstelligen Kostenbereich führen. Die reinen Demontagekosten betragen dabei 1.500 bis 1.600 Euro, Einspeiseausfallkosten aber unter Umständen 10.000 und 100.000 Euro. Westnetz habe Regresse bisher nicht weitergegeben. Dennoch gelte es zu vermeiden, was vermieden werden kann. Bisher seien sie glimpflich, das heißt ohne Todesfälle, ausgegangen. Anzustreben ist nach Wahl eine einvernehmliche Lösung, bevor eventuell gesetzliche Regelungen getroffen werden, mit denen weder Gemüseproduzenten noch Stromnetzbetreiber zufrieden sein können.

Die Ursache für Folien-Unfälle sieht Wahl in der starken Windanfälligkeit der eingesetzten großen Folienbahnen und darin, dass die Beschwerungs-Stellen zu weit auseinander liegen. Er beschrieb folgende Lösungen, wie man Folien richtig befestigt:
• Kontrolle, dass es nicht zu sehr großen Segelflächen kommt
• Bedeckungen an den Rändern besser befestigen, eventuell Erdspieße oder Erdanker (nicht auf Sandböden) verwenden
• Breite der Folien verringern
• wenn große Breiten eingesetzt werden, dann Folie nicht nur am Rand befestigen
• Taubenschutznetze über der Folie brechen Wind Dass es trotz Einpflügen an den Rändern dennoch zum Freischwingen von Folien kommen kann, haben Praktiker jedoch auch schon erlebt. Mit Erdankern werden Folien/ Vliese verletzt, und so wird unter Umständen Windanfälligkeit wieder erhöht. Dies gilt es abzuwägen.