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Falsches Saatbeet

Sauberer Acker ohne Herbizide

„Wir arbeiten schon eine ganze Zeit daran, ein Falsches Saatbeet zu optimieren“, erklärte Werner Trinkel, Trinkel Gemüsetechnik, Laumersheim. Für ein Falsches Saatbeet wird nach der normalen Beetbereitung acht bis zehn Tage später nochmals eine super flache Beetbereitung durchgeführt, nachdem das Unkraut zu keimen beginnt. Die Bodenoberfläche wird dann mit Walzenstriegeln flach bearbeitet und das aufkeimende Unkraut zerstört. Gleichzeitig wird das Beet geglättet und gepackt, die Walzen garantieren einen definierten Tiefgang der Zinken. So werden tieferliegende Unkrautsamen nicht wieder aktiviert. Die Zinken sorgen für eine feine Krümelstruktur, die feinkrümelige Bodenoberfläche ermöglicht ein hervorragendes Einbetten des Samens und somit ein gleichmäßiges Auflaufen der Saat.

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Dieser besondere Feinstriegel mit sehr engem Strichabstand bearbeitet lediglich den Aussaat-Horizont, die vorderen extrem glatten Schare unterschneiden die beginnende Durchwurzelung des Unkrauts.
Dieser besondere Feinstriegel mit sehr engem Strichabstand bearbeitet lediglich den Aussaat-Horizont, die vorderen extrem glatten Schare unterschneiden die beginnende Durchwurzelung des Unkrauts. Trinkel
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„Wir können die Bearbeitungstiefe millimetergenau einstellen“, sagte Trinkel. Das Kombinationsgerät für diese zweite Beetbereitung besteht aus zwei Rollen, eine vorweg, eine zweite hinterhergeschaltet. Mittig hängt dieses besondere Gerät, eine Art Feinstriegel mit sehr engem Strichabstand, das die Bodenoberfläche lediglich leicht ankratzt. Das aufkeimende Unkraut wird durch diesen zweiten Bearbeitungsgang zerstört. Die Bodenstruktur bleibt dabei intakt, da nur oberflächennah gearbeitet wird. Die beiden Walzen sorgen für eine glatte Oberfläche.

Insgesamt ergibt dieses Verfahren eine ideale Voraussetzung für schnelle Kulturen wie beispielsweise Feld-, Babysalate, Spinat, Radies, alle Kulturen, die in vielen Reihen auf ein Beet gesät werden. Mit der Nutzung von dem Striegel lassen sich mit einer Bearbeitung rund 65 % des aufkeimenden Unkrauts reduzieren. „Mit einer zweiten Bearbeitung rund Woche später reduzieren wir sogar rund 85 % des Unkrauts, müssen allerdings eine längere Wartezeit vor der Folgekultur einrechnen“, so Trinkel.

Die Praxis zeigt jedoch, dass für schnelle Kulturfolgen eine einmalige flache Beetbereitung durchaus ausreichend ist, wenn beispielsweise der Spinat dicht gesät wird. Die Kulturpflanzen entwickeln sich deutlich schneller als das aufkommende Unkraut und unterdrücken das Unkraut. Das Ergebnis ist ein sauberer Acker ohne Herbizidbehandlung.

Letztendlich sind es zwei Faktoren, die zusammenspielen. Zum einen die Herbizideinsparung im Vorauflauf und zum anderen das feine, optimale Saatbeet durch die zweite Bearbeitung nur des Sähorizonts.

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