Gemüseernte 2016 – eine vorläufige Schätzung
2016 folgten nach einem kühlen und feuchten Frühjahr eine Vielzahl von regionalen Wetterextremen, die besonders den Süden und Westen der Republik erreichten. Im Juni waren regional große Schäden durch Starkregen, Sturmböen und Hagel zu verzeichnen. Durch die feuchte Witterung war der Befallsdruck durch pilzliche Erreger wie Falscher Mehltau extrem hoch. Fazit: Im ersten Halbjahr waren die Niederschläge extrem hoch, im zweiten Halbjahr sehr niedrig.
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Die Erntesaison 2016 begann bei fast allen Freilandgemüsearten mit einer gut zweiwöchigen Verzögerung. Stark- und Extremniederschläge setzten vielen Gemüsearten extrem zu und es kam zu Ernteausfällen durch Überflutungen. So standen allein in der Pfalz über einen längeren Zeitraum mehr als 800 ha Gemüse mit Salaten, Blumenkohl, Zwiebeln und anderen total unter Wasser. Die Saison des Spargels, mit 25.000 ha und Verkaufserlöse von rund 380 Mio € die wichtigste Gemüseart in Deutschland mit 25.000 ha Anbaufläche, war zweigeteilt. Gewinner waren die Anbauer, die mit Dreifachbedeckungen arbeiteten. Bis Mitte Mai konnte der verfrühte Spargel zu guten Preisen besonders im Direktabsatz verkauft werden. Die Erntemenge fiel 2016 nach vorläufiger Schätzung mit gut 110.000 t etwas geringer aus als 2015 (113.600 t).
Die Anbaufläche von Zwiebeln wurde im Vergleich zu 2015 in Deutschland erneut geringfügig ausgedehnt auf rund 11.000 ha. Es ist von einer Ernte von gut 500.000 t auszugehen (2015: 498.000 t). Bei Möhren ist die Fläche stabil und die Erträge sind normal. Witterungsbedingt verzögerte sich die Entwicklung der Möhrenbestände. Teils war es für Möhren zu nass. Die gesamte Erntemenge dürfte mit 550.000 t leicht über dem Vorjahr mit 527.000 t liegen.
Bei den Salaten wurden 2016 im Vergleich zu früheren Jahren über einen langen Zeitraum normale Erntemengen bei ordentlichen Preisen für Bunte Salate produziert. Der Preis für Kopfsalat fiel. Witterungsbedingt kam es zu einem deutlich verzögerten Saisonstart. Die Blumenkohlsaison zeichnete sich bislang durch eine sehr gleichmäßige Preisgestaltung aus, die für diese Gemüseart eher untypisch ist. Die Preise waren bis Ende Juni sogar etwas überdurchschnittlich. Gleiches gilt für Brokkoli und Kohlrabi. Danach setzten dann allerdings Preisschwankungen ein.
Gemüseanbau unter Glas
Beim Anbau unter Glas waren die Preise für Salatgurken in diesem Jahr EU-weit besonders hoch. Es wurde neu investiert, auch in Deutschland. Der Geschäftsklimaindex ist günstig. Die Preise für Tomaten blieben gegenüber 2015 auf relativ hohem Niveau, trotz nennenswerter Anbauflächenausweitung. Besonders Fruchtgemüse aus Deutschland wird vom Lebensmitteleinzelhandel (LEH) und von den Verbrauchern bevorzugt gekauft.
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