Wenn Hummeln dem Duft der infizierten Pflanze nicht widerstehen können
Krankheiten werden oft mit eher unangenehmen Gerüchen assoziiert. Ganz anders scheint das bei Tomatenpflanzen zu sein, die mit dem Gurkenmosaikvirus (CMV) infiziert sind.
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Forscher haben nun herausgefunden, dass der CM-Virus seine Wirtspflanze so verändert, dass ihr Geruch besonders attraktiv für Bestäuber ist. Vor allem Hummeln finden den Duft der infizierten Tomatenpflanzen unwiderstehlich.
Die fleißigen Sammlerinnen sind bekannt dafür, den Pollen mit Hilfe von Vibrationen aus den Staubblättern zu lösen. Werden durch den wohlwollenden Duft mehr Hummeln angelockt, führt das wiederum zu einer erfolgreichen Fortpflanzungsrate für die Wirtspflanzen. Was auf den ersten Blick positiv erscheint, verliert bei längerer Überlegung schnell seinen Charme: Durch die vermehrte Fortpflanzung sichert sich der Virus so seinen eigenen Fortbestand. Je mehr „Opfer“ es gibt, desto häufiger kann der Virus zuschlagen und sich letzendlich verbreiten. Eine ausgeklükelte und gemeine Strategie, die sogar den Wolf im Schafspelz alt aussehen lässt.
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