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Studie

Gemüse ist nicht nur ein Nahrungsmittel

Sulforaphan – ein effektiver sekundärer Pflanzenstoff im Kampf auch gegen Eierstockkrebs
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Sortenwahl, Frühjahrsanbau und spezielle Düngung
lassen Glucoraphanin in Brokkoli deutlich steigern.
Sortenwahl, Frühjahrsanbau und spezielle Düngung lassen Glucoraphanin in Brokkoli deutlich steigern.
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Typische sekundäre Pflanzenstoffe der Brassicales sind die Glucosinolate, deren gesundheitsförderndes Potenzial beim Menschen seit den 1990er Jahren bekannt ist. Zu der Ordnung der Brassicales zählen alle Brassica-Gemüsearten, aber auch Kräuter wie Wasser- und Kapuzinerkresse. Es sind derzeit circa 120 Glucosinolate bekannt. Diese selbst sind jedoch nicht bioaktiv sondern ihre Abbauprodukte, die bei der Zerstörung der Gewebestruktur, also zum Beispiel beim Zerkauen, entstehen.
Ein ganz besonderes Interesse gilt dem 4-Methylsulfinylbutyl-Glucosinolat, auch als Glucoraphanin bezeichnet, dessen Abbauprodukt, das Sulforaphan (4-Methylsulfinylbutyl-Isothiocyanat), nachweislich antikanzerogen wirksam ist. Es erhöht die Aktivität der Phase-II-Enzyme, wodurch die Entgiftung aktiver Kanzerogene ermöglicht wird. Des Weiteren löst Sulforaphan bei Krebszellen einen Zellzyklusstopp aus, sie vermehren sich nicht mehr, und es tritt der Zelltod ein.
So konnten neuerdings Chen und Mitarbeiter nachweisen, dass auch das Wachstum von Eierstockkrebszellen unterdrückt und der Zelltod durch Behandlung mit Sulforaphan ausgelöst wird. Bisher wurde eine protektive Wirkung des Sulforaphans überwiegend bei Magen- und Darmkrebs beschrieben.
Besonders reich an Glucoraphanin ist Brokkoli. Mit einer gezielten Sortenwahl, dem Anbau im Frühjahr und einer ausgewogenen Stickstoff-Schwefel-Düngung kann der Gehalt an Glucoraphanin deutlich gesteigert werden, wie es Untersuchungen am Leibniz-Institut für Gemüse- und Zierpflanzenbau Großbeeren/ Erfurt belegen.