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Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn

8,1 Millionen Euro für nachhaltiges Forschungsgewächshaus

Die Produktion von Pflanzen in Gewächshäusern führt zwar zu hochwertigen Lebensmitteln, gilt jedoch als sehr energieintensiv. Doch unter extremer werdenden klimatischen Bedingungen sind Gewächshäuser oftmals die einzige Möglichkeit, Pflanzen mit hohen Erträgen heranzuziehen.

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An der Uni Bonn soll ein Deep-Water-Gewächshaus entstehen.
An der Uni Bonn soll ein Deep-Water-Gewächshaus entstehen.Uni Bonn/Simon Steiger
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Nachhaltig im Gewächshaus

Hier wollen die Forschenden der Universität Bonn mit dem START-Projekt („Sustainable greenhouse production types and resource efficient technologies for future cultivation“) ansetzen und die Gewächshausproduktion nachhaltiger und ressourceneffizient gestalten. Hierfür entsteht nun ein neues Forschungsgewächshaus, das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) mit 8,1 Millionen Euro gefördert wird.

Die Ziele: Wasser und Nährstoffe sollen zurückgewonnen und im Kreislauf geführt, Energie über nachhaltige Verfahren gewonnen werden. Außerdem soll auf kosten- und energieintensive Substrate komplett verzichtet werden.

Das soll durch moderne Technik gelingen, bei der die Pflanzen direkt in Wasserbecken kultiviert werden („deep water cultivation“). Durch kleine Löcher in schwimmenden Platten, sogenannten Floats, hängen die Wurzeln in einer Nährlösung, die auf die Bedürfnisse der Pflanzen abgestimmt ist. Errichtet wird das Gewächshaus am Nachhaltigkeitscampus Klein-Altendorf der Universität Bonn. Projektleiter Prof. Dr. Ralf Pude vom Institut für Nutzpflanzenwissenschaften und Ressourcenschutz und sein Team werden dort erforschen, was die Pflanzen brauchen, um nachhaltig gute Qualitäten zu liefern.

Die Analytik der Kulturführung übernimmt die HGoTECH GmbH. So könne das Nährstoffmanagement nachhaltig optimiert und die Qualität der Lebensmittel quantifiziert werden. „Aufbauend auf langjähriger Expertise werden so alle Teilbereiche der Pflanzenproduktion in Deep Water Culture beleuchtet“, sagt Pude.

Nur zusammen klappt es

Ein weiteres Ziel ist es, den Umwelteinfluss, der durch Bau und Betrieb des Gewächshauses entsteht, zu ermitteln und zu überwachen. Dafür ist das Institut für Nachhaltigkeit im Bauwesen der RWTH Aachen zuständig. Darüber hinaus macht der bio innovation park Rheinland e.V. mit dem Projekt die Gesellschaft auf die Kernthemen der nachhaltigen Pflanzenproduktion, Energieautarkie und Lebensmittelversorgung aufmerksam.

Noch 2023 soll mit dem Bau des Deep-Water-Culture-Gewächshauses begonnen werden, damit 2024 der Demonstrationsbetrieb starten kann.