Früh anfangen
Regional ist das neue Bio” – den Satz haben Sie bestimmt schon gehört. Jetzt ist diese Aussage wissenschaftlich unterlegt und gehört zu den Ergebnissen des aktuellen Forschungsprojekts RegIdent im Bodenseeraum (Seite 52). Sie zeigt: Viele Menschen legen Wert auf die regionale Herkunft ihrer Nahrungsmittel.
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Das ist ein positives Zeichen. Aber sind sie auch bereit, für die geschätzten Produkte mehr zu bezahlen? Bei diesem Punkt lässt die Begeisterung der KäuferInnen laut Studie rasch nach. Höhere Preise sind jedoch Voraussetzung, dass Gemüse auch in Zukunft aus der Region kommen kann. Dazu braucht es motivierte Fachkräfte und Auszubildende. Wer mit Begeisterung Gärtner wird, muss dort so viel verdienen können, dass er ohne zusätzlichen Nebenjob davon leben kann. Nur dann bleibt er im Beruf. Gerade geringe tarifliche Bezahlung ist ein Grund, der Berufsuchende vom Engagement im Gartenbau abhält. Das hat eine Studentin in ihrer Abschlussarbeit zusammengetragen (Seite 24). Umdenken in vielerlei Hinsicht ist gefragt, das weiß auch der Bildungsbeauftragte des Zentralverbands Gartenbau (Kommentar auf Seite 6).
Momentan heißt die Devise: aufklären, aufklären, aufklären. Über die Arbeit der Produzenten. Im Supermarkt ebenso wie in Schulen, in Kindergärten und bei jungen Eltern. Denn die ersten 1.000 Tage im Leben prägen den Rest unseres Lebens, besonders auch bei Essgewohnheiten. Vielleicht werden dann die Kleinen zu Gemüseliebhabern und begeistern sich schließlich für einen Beruf in der Branche. Es ist ein langer Weg.
Ihre Doris Ganninger-Hauck
Leitende Redakteurin
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