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Saisonstart für Spargel in Deutschland

Ernte des Weißen Goldes in vollem Gange

Nachdem das Wetter im Februar und teils auch im März nochmal Kälteeinbrüche, Sturm und nur wenige Sommerstunden im Gepäck hatte, hat die Spargelsaison inzwischen aber so richtig an Fahrt aufgenommen.

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VSSE e. V./Christoph Göckel
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Bereits seit der zweiten Märzwoche ist regionaler Spargel der Landgard Mitgliedsbetriebe aus beheiztem Anbau im Handel erhältlich, kurz vor Ostern haben die Mitgliedsbetriebe im Westen mit der Ernte des ersten Freilandspargels unter Folie begonnen. Auch viele süddeutsche Betriebe konnten bereits vor Ostern mit heimischen Spargel auffahren. Die Nordrhein-Westfalen sowie die Bayern eröffneten ihre Saison offiziell Mitte April. Ein positives Resümee zieht Spargelexperte Dr. Ludger Aldenhoff mit Blick auf den zurückliegenden Winter und das Spargelwachstum: „Die Kälte im Februar ist im Damm angekommen und hat sich positiv auf den Spargel ausgewirkt, sodass wir mit guten Spargelqualitäten rechnen können.“

Corona hält die Betriebe weiterhin in Atem

Aufgrund der Corona-Pandemie haben die Produktionsbetriebe auch in diesem Jahr rund um die Spargelsaison besondere Herausforderungen zu bewältigen, nicht nur bei der Einreise ausländischer Saisonarbeitskräfte, sondern auch bei der Einhaltung von Abstandsund Hygienevorgaben oder der Durchführung von Corona-Tests. Dies hat sich in vielen Fällen jedoch mittlerweile gut eingespielt. „Unsere Erntehelfer werden bei ihrer Einreise dreifach getestet. Außerdem haben wir hier auf dem Hof ein genaues Hygienekonzept und führen im weiteren Saisonverlauf wöchentliche Tests bei allen Mitarbeitern durch. Insgesamt haben wir unseren organisatorischen Ablauf gut auf die besonderen Anforderungen abgestimmt, das macht sich jetzt in der Spargelsaison bezahlt“, schildert Stefan Buchmann vom Landgard-Mitgliedsbetrieb Schulte-Drevenacks-Hof im Naturpark Hohe Mark im westlichen Münsterland.

Auch Willy Kreienbaum, Vorsitzender der Vereinigung der Spargelanbauer Westfalen-Lippe e. V., blickt positiv auf die Saison 2021.„Im vergangenen Jahr waren die Spargelanbauer Vorbild für die gesamte Branche, denn sie waren die ersten, die mit komplett neuen Maßnahmen und vielen Mitarbeitern in die Ernte starteten. In diesem Jahr konnten wir uns viel besser vorbereiten, die Hygienekonzepte stehen und erfüllen alle Anforderungen.“

In Bayern ist aufgrund der Corona- Pandemie in der Saison 2020 die Anbaufläche erstmals um knapp fünf Prozent gesunken. Aus Sorge, ob im Frühjahr die erforderlichen Arbeitskräfte zur Verfügung stehen, haben viele Betriebe im vergangenen Sommer weniger Neuanlagen gepflanzt, viele Junganlagen wurden gar nicht erst angelegt oder beerntet. Das spiegelt auch den gesamtdeutschen Trend der Spargelanbaufläche wider. Im Bundesgebiet gab es im vergangenen Jahr 1598 Spargelanbaubetriebe (2019: 1660 Betriebe), die insgesamt 25.880 Hektar Anbaufläche (inklusive Junganlagen) bewirtschafteten, was einer um eine rund 5 Prozent kleineren Anbaufläche als 2019 bei einem gleichzeitigen Rückgang an Anbauern um knapp 4 Prozent entspricht. Laut dem Statistischen Bundesamt fiel die Spargelernte 2020 deutschlandweit mit einer Erntemenge von rund 117.653 Tonnen um 10 Prozent niedriger aus als im vergangenen Jahr. In den letzten sechs Jahren konnten durchschnittlich rund 123.700 Tonnen Spargel pro Jahr geerntet werden. Damit lag die Erntemenge 2020 rund 5 Prozent unter diesem Durchschnitt.

Saisonverlauf abhängig von Öffnung der Gastronomie

Die Saison hat laut Michael Koch, stellvertretender Bereichsleiter und Spargelmarkt-Experte der Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH (AMI), gut begonnen. „Der erste beheizte Spargel wurde gut von den Spargelliebhabern angenommen. Der weitere Verlauf der Saison hängt natürlich stark von der Öffnung der Gastronomie ab.“ Laut der Agrarmarkt Informations-Gesellschaft lag der Selbstversorgungsgrad bei Spargel im vergangenen Jahr bei 85 Prozent. Er ist einer der wenigen Gemüsearten, die zu diesem hohen Grad in Deutschland erzeugt und auch verzehrt werden. Die Nachfrage nach weißem und grünem Spargel stand 2020 im Verhältnis von 85 Prozent weißem Spargel zu 15 Prozent grünem Spargel und verschiebt sich damit um einen Prozentpunkt zugunsten des Grünspargels.