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Editorial

Ver-rückte Zeit

Wer in diesem Jahr nicht gut verkauft hat, ist selber schuld.” Eine direktvermarktende Gärtnerin sagte das so salopp, und in ähnlicher Weise hörte ich es auch von anderen.

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Als Antwort auf Corona kauften Kunden 2020 Gemüsejungpflanzen und Kräuter, was das Zeug hielt. Sie kamen vermehrt in regionale Bauernläden, um regionale, frische und Gesundheit versprechende Produkte nach Hause zu tragen. Ein Landwirt setzte neu auf den Absatz von frischem Schnittsalat in Automaten – und dieser fand reißenden Absatz. Gärtner mit einem Onlineversand erlebten eine nie dagewesene Nachfrage. Bestellungen aufnehmen, die Waren abholbereit zusammenstellen, war eine andere Variante. Viele neue Ideen führten zum Erfolg.

Wir sehen im Rückblick auch den immensen Mehraufwand und eine unglaubliche Belastung für die Gemüsebauern, ihre Saisonarbeiter nach Deutschland zu bekommen, unterzubringen und arbeiten zu lassen – alles konform zu vielen, permanent wechselnden Verordnungen. Aber auch hier bewirkte das Covid-19-Virus Erstaunliches: Viele Menschen aus der Umgebung meldeten sich bei den Gemüsebauern, um mitzuhelfen, manchmal mehr als dann eingesetzt werden konnten. Die lange vermisste Wertschätzung der Nahrungsmittel und damit auch ihrer Erzeuger kam ein Stück zurück.

Eingespielte Denkweisen wurden in diesem Jahr ver-rückt. Auch wenn es im Moment düster aussieht, bleiben Sie offen. Nutzen Sie die Zeit. Beispielsweise, um ihre betriebsinternen Abläufe zu überprüfen, Anleitung ab Seite 23. Bleiben Sie gesund und halten Sie durch.

Ihre Doris Ganninger-Hauck
Leitende Redakteurin
magazin-gemuese@ulmer.de