Mit voller Kraft ins neue Jahrzehnt voraus
Ein gutes Jahr nach der Übernahme der Geschäfte und Vermögenswerte von Bayer, die der Mitbewerber aus wettbewerbsrechtlichen Gründen nach der Übernahme von Monsanto abgeben, hat sich die BASF neu aufgestellt im Sektor Landwirtschaft.
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Eindrucksvoll formulierten Vincent Gros und Livio Tedeschi, der Präsident der Agricultural Solutions-Abteilung und der Senior Vice President EMEA (Kontinentaleuropa, Mittlerer Osten, Osteuropa und Afrika) & CIS der BASF SE, Limburgerhof, hohe Ziele für die Entwicklung des Unternehmensbereichs bis 2030. Dazu waren 72 Fachjournalisten aus 27 Ländern der EMEA-Region nach Düsseldorf und zum Firmensitz von Nunhems in den Westen der Niederlande gekommen. Die BASF schlage ein völlig neues Kapitel auf, so Gros. Sie sei „nicht mehr nur ein Pflanzenschutzmittelunternehmen, sondern ein Lieferant für Lösungen für die Landwirte“. „Wir verkaufen nicht mehr nur ein Herbizid, sondern ein unkrautfreies Feld“, so die Vorstellung von Gros. Im Bereich Pflanzenschutzmittel sei das Unternehmen die Nummer drei weltweit, im Bereich Saatgut nun die Nummer vier. Strategisch konzentriere sich BASF auf vier große Segmente: Soja, Mais und Baumwolle in Nord- und Südamerika; Weizen, Raps und Sonnenblumen in Nordamerika und Europa; Reis in Asien; Obst und Gemüse weltweit. Insgesamt repräsentierten diese Kulturen rund 70 % des globalen Marktes. Die BASF baue nach wie vor auf Europa und glaube an eine positive Entwicklung in Afrika.
Der Einbau der früheren Bayerbereiche in das BASF-Portfolio trug erheblich zu einer Umsatzsteigerung des Unternehmensbereichs Agricultural Solutions im ersten Halbjahr 2019 bei. Der Umsatz wuchs gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 38 % auf 4,4 Mrd.€. Das EBIT vor Sondereinflüssen wuchs um 23 % auf 861 Mio. € im ersten Halbjahr 2019. 2018 hatte der Unternehmensbereich einen Umsatz von rund 6,2 Mrd. € erzielt. Die BASF strebt mit dem Unternehmensbereich Agricultural Solutions einen größeren Marktanteil sowie ein Wachstum einen Prozentpunkt über dem Agrarmarkt an. Bis 2030 will der Bereich ein Umsatzwachstum von 50 % erzielen. Das EBITDA vor Sondereinflüssen soll um 5 % pro Jahr wachsen.
Das Wachstum soll in Zukunft organisch sein und nicht auf weiteren Akquisitionen basieren. Es wird verstärkt in Forschung und Entwicklung investiert. Das Forschungsbudget wurde 2019 auf rund 900 Mio. € gesteigert. Die BASF will bis 2028 über 30 neue Produkte mit einem Spitzenumsatzpotenzial von mehr als 6,0 Mrd. € auf den Markt bringen, darunter acht Wirkstoffe sowie einzigartige Traits (Pflanzeneigenschaften) und Saatgut für Hybridweizen, Soja, Raps, Baumwolle und Gemüse. „Wir haben momentan die erfolgversprechendste Pipeline weltweit“, bewertet Gros das Potenzial. Auch mit der Digitalisierung rund um das System Xarvio will man neue Umsatzquellen erschließen. Besonderes Augenmerk legt die BASF auf Nachhaltigkeit, da man in der Gesellschaft und Politik daran gemessen werde. Wichtig sei, die Zusammenarbeit mit Landwirten und anderen Unternehmen zu intensivieren.
Nunhems/NL (früher bei Bayer) ist nun Hauptsitz der Gemüsesparte von BASF und das weltweit viertgrößte Saatgutunternehmen für Gemüsesaatgut. Schwerpunkte der Züchtung sind Gurke, Tomate, Spinat, Karotten, Lauch, Sellerie und Spargel. Das Angebot umfasst 1.200 Sorten von 24 verschiedenen Gemüsearten.
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