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Mitgliedervertreter-Versammlung der Gartenbau-Versicherung VVaG

2018 – trotz Hitze, Sturm und Hagel ein Jahr mittleren Schadenausmaßes

Anlässlich der Mitgliedervertreter-Versammlung der Gartenbau-Versicherung VVaG (GV) im Juli in Papenburg berichtete der Vorstand der GV über den Verlauf des 172. Geschäftsjahrs und gab Einblicke in die weitere Unternehmensplanung. In der Gartenbaubranche standen 2018 allen voran die monatelang anhaltende extreme Dürre und Hitzewelle in Mittel- und Nordeuropa im Vordergrund.

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Daneben blieben aber auch einzelne kräftige Unwetter nicht aus, wenngleich die Schadenquote insgesamt noch moderat ausfiel. Im Versicherungsportefeuille der Gartenbau-Versicherung (GV) schlugen vor allem Sturm in Deutschland und den Niederlanden zu Jahresbeginn sowie mehrere Windhosen im Oktober/November in Italien zu Buche. Ein erfreuliches Wachstum war auf der Beitragsseite zu verzeichnen. Die Sicherheitsmittel ließen sich 2018 noch einmal leicht erhöhen, sodass die GV auch für die kommenden Jahre weiterhin gut gewappnet ist.

Die Gesamtbeitragseinnahmen der Gartenbau-Versicherung beliefen sich im Geschäftsjahr 2018 auf insgesamt 84,7 Mio. €, was einem Anstieg gegenüber dem Vorjahr um 11,2% entspricht. Die Beitragseinnahmen setzten sich aus 62,8 Mio. € aus dem Direktgeschäft und entsprechenden 21,9 Mio. € aus dem übernommenen Geschäft zusammen. Das deutliche Plus beruhte vor allem auf Mehreinnahmen im übernommenen Geschäft sowie der fortschreitenden Expansion im Auslandsgeschäft der GV.

Schadenverlauf Gesamt

Bei einer Brutto-Schadenquote im Gesamtgeschäft (= die Schadenquote vor Rückversicherung) von 58,8% zählt das Jahr 2018 zu den Jahren mittleren Schadenausmaßes. Bezogen auf das Direktgeschäft der GV betrug die Schadenquote brutto 51,9%. Dass die Gesamtquote letztendlich höher ausfiel, hing mit stärkeren Schäden im übernommenen Geschäft zusammen. Hier belief sich die Schadenquote auf 78,6%. Insbesondere in Deutschland fiel die Brutto-Schadenquote mit 47,9% recht niedrig aus, im Auslandsgeschäft wurden moderate 57,6% erreicht.

Die Zweige im Detail

Im selbst abgeschlossenen Geschäft des Zweiges Hagel stiegen die Beiträge um 3,1% auf 23,4 Mio. €. Die Schadenleistungen beliefen sich brutto auf 9,5 Mio.€, was einer Schadenquote von 40,6% entspricht (netto, spricht d.h. nach Rückversicherung: 47,1%). Mit 90% ging der überwiegende Anteil der Schäden im Zweig Hagel auf Deutschland zurück. Vor allem das schwere Gewitter, das am 29. und 30. April über den Niederrhein zog, hinterließ seine Spuren. So macht der Anteil der versicherten Schäden dieser beiden Tage mit 3,7 Mio.€ fast die Hälfte der Gesamtschäden in diesem Zweig in Deutschland aus. Die Beiträge in der Sturmversicherung stiegen im Berichtsjahr um 6,3% auf 20,7 Mio. €. Die Schadenleistungen beliefen sich auf 16,8 Mio. €. Damit erreichte die Schadenquote 81,7% (2017: 48,3%). Netto stieg diese auf 93,2% an.

Die vergleichsweise hohe Schadenbelastung ging zu jeweils knapp einem Drittel auf die Niederlande und Deutschland zurück, gut ein Viertel der Schäden lag in Italien. Größere Schäden richtete in den Niederlanden und Deutschland vor allem Sturmtief „Friederike“ an, das am 18. Januar über das Niederrheingebiet hinwegfegte. In Italien war es Tief „Vaia“, das für große Schäden im Gartenbau sorgte.

Da die Technisierung im modernen Gartenbau einen risikogerechten Versicherungsschutz erfordert, gehört die Feuerversicherung seit Jahren zu der „Grunddeckung“ im Versicherungsschutz der Gesellschaft. Im Geschäftsjahr wurde ein Beitrag von knapp 8,3 Mio. € erzielt (+ 4,6% zu 2017). Bei Schadenleistungen von insgesamt 2,5 Mio. € belief sich die Schadenquote auf sehr zufriedenstellende 30,4% gegenüber 38,3% im Jahr zuvor. Netto, das heißt nach Rückversicherung, erreichte die Schadenquote 34,2%. Die „Technischen Versicherungen“ bestehen im Wesentlichen aus der Maschinen- und Elektronikversicherung sowie der technischen Verderbschaden-Versicherung der Kulturen. Im Zuge der weiter fortschreitenden Technisierung von Anbauverfahren findet in diesem Versicherungszweig eine besonders intensive Produktentwicklung statt. Die Beiträge stiegen 2018 um 6,9% auf 9,5 Mio. €. Mit einer Schadenquote von brutto 35,4% zeigte das Geschäftsjahr einen sehr zufriedenstellenden Schadenverlauf.

Europageschäft

Als Spezialversicherer ist die Gesellschaft auch in europäischen Ländern außerhalb ihres Kerngeschäftsgebiets Deutschland tätig. Das Beitragsvolumen stieg 2018 um 10,8% auf insgesamt 25,8 Mio. €. Der Anteil an den Beitragseinnahmen im Direktgeschäft der Gesellschaft entsprach damit 41,1% (VJ: 38,9%). Die Schadenquote über das gesamte Europageschäft (ohne Deutschland) betrug brutto 57,6%. Ein wesentliches Ziel der Gartenbau- Versicherung besteht weiterhin darin, das Produkt Hortisecur auch europaweit zu etablieren. Dies ist bisher in der Schweiz, den Niederlanden, in Frankreich, Luxemburg und in Südtirol geschehen. Im übrigen Italien ist die Umstellung auf Hortisecur-Verträge seit 2017 in vollem Gange und soll Ende 2020 abgeschlossen sein.