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Lücke in der Beregnungsforschung

Dr. Ingrid Pfleger im Ruhestand

Die Bewässerung landwirtschaftlicher Pflanzen- und Gemüsearten, stellte einen Schwerpunkt der engagierten Arbeiten von Frau Dr. Ingrid Pfleger dar. Im Rahmen eines Altersteilzeitvertrages beendete sie Mitte Dezember 2010 in der Thüringer Landesanstalt für Landwirtschaft (TLL) Jena ihre Arbeitsphase nach über vierzig Jahren.
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Leider wird ihre Stelle in Jena nicht wieder besetzt, was sicher eine Lücke auf ihren Arbeitsfeldern hinterlassen wird.
Ingrid Pfleger absolvierte von 1966 bis 1970 das Studium der Landwirtschaft an der Friedrich- Schiller Universität Jena, das sie erfolgreich als Diplomlandwirtin beendete.
Direkt im Anschluss an das reguläre Studium erarbeitete sie als Forschungsstudentin in der Zweigstelle Jena des Instituts für Acker- und Pflanzenbau Müncheberg ihre Promotionsschrift. Mit dem Thema „Untersuchungen zur Beziehung Bodenfeuchte, Refraktometerwert und Ertrag bei landwirtschaftlichen Fruchtarten mit Schlussfolgerungen über die Eignung des Refraktometerwertes zur Beregnungssteuerung“ kam sie erstmals mit dem Thema Wassereinsatz in Berührung.
Auch nach ihrer Promotion im Jahre 1973 bearbeitete sie Themen zur Beregnung als wissenschaftliche Assistentin in Jena bis 1976.
Das änderte sich ab 1977, als sie wissenschaftliche Sekretärin des Institutsdirektors in Jena wurde. 1981 begann sie Untersuchungen zum Wurzelwachstum in Kleinklimakammern mit digitaler Bilderfassung, die bis zur Wende fortgesetzt wurden.
Danach wurden die Aufgaben des Institutes in Jena neu definiert und somit auch das Tätigkeitsfeld von Ingrid Pfleger. Ab 1991/92 untersuchte sie den Stoffaustrag über das Sickerwasser in Praxisbetrieben Ostthüringens, errichtete dafür u. a. Wassermessschächte auf dränierten Flächen. Der Qualität des Beregnungswassers widmete sie sich ebenfalls ab dieser Zeit, woraus „Empfehlungen für die Untersuchung und Bewertung von Wasser zur Bewässerung von gärtnerischen und landwirtschaftlichen Fruchtarten in Thüringen“ resultierten, die jedoch auch insgesamt in Deutschland genutzt wurden.
Frau Dr. Pfleger zeichnete nach dem Ausscheiden von Dr. Martin Albrecht im Jahre 2004 verantwortlich für die Bewässerungsversuche auf dem Versuchsfeld (VF) Straußfurt und für Demonstrationsvorhaben zur Bewässerung in Praxisbetrieben.
Bereits Tradition erlangten die jährlichen Bewässerungstage in Thüringen mit zahlreichen Fachvorträgen, ergänzt durch Fachexkursionen. Diese Veranstaltungsreihe bereitete sie mit viel Elan vor. Dort, aber auch an zahlreichen anderen Orten, präsentierte sie in Vorträgen und Diskussionen ihr Wissen. Auch an dem im Ulmer-Verlag erschienenen Buch „Bewässerung im Gartenbau“ wirkte sie mit.
Zahlreiche Veröffentlichungen, traditionell auch in den Schwerpunkten Bewässerung und Düngung der Zeitschrift Gemüse bekunden ihr berufliches Wirken für Landwirtschaft und Gartenbau. Von Thüringen aus wurde auf dem Gebiet der Bewässerung die Länderkooperation mit Sachsen angestrebt.
Im November 2009 gab es den ersten gemeinsamen Bewässerungstag in Reinholdshain (Sachsen) und den zweiten im November 2010 in der TLL Jena mit sehr guter Resonanz in Jena. An der Vorbereitung und Durchführung beider Veranstaltungen war sie ebenfalls maßgeblich beteiligt. Nunmehr genießt sie ihren verdienten Ruhestand und widmet sich ihren Hobbies: Singen im Gospelchor der Jena Jubilee Singers, sportliche Aktivitäten und Reisen. Neben der Umgestaltung ihres Gartens nimmt sie sich Zeit für die Familie mit zwei erwachsenen Söhnen und seit Ende Januar vier Enkelkindern.