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Zukunftskongress

Der Gemüsebau ist ein wachsender Sektor

Der Gemüsebau gehört zu den wachsenden Sektoren im deutschen Gartenbau, wobei dieses Wachstum sich nicht ohne weiteres auf die einzelbetriebliche Ebene übertragen lässt.
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Dies sagte Dr. Hans-Cristoph Behr, Agrarmarktinformationsgesellschaft (AMI), Bonn, anlässlich des Zukunftskongress Gartenbau 2020 im Erwin-Schrödinger-Zentrum der Humboldt-Universität zu Berlin.
Nach Behr wuchs die Gemüseproduktion im Zeitraum 1992 bis 2008 geringfügig schneller als die Fläche. Im Freilandgemüsebau konnten jährlich mengenmäßige Zuwachsraten von durchschnittlich 2,6 % (68.000 t) erzielt werden. Im geschützten Anbau belief sich der Wert auf jährlich 3,4 %. Im Jahr 2008 erzeugten die deutschen Produzenten insgesamt 3,5 Mio. t Gemüse einschließlich Pilzen, wobei der Freilandanbau mit einem Aufkommen von 3,25 Mio. t den weitaus größten Anteil stellt.
Das Importvolumen in Höhe von etwa 3 Mio. t Frischgemüse pro Jahr blieb im Betrachtungszeitraum 1996 bis 2008 relativ stabil und konnte nach Behrs Angaben teilweise leicht zurück gedrängt werden. Im Gegenzug dazu weitete sich der Export weiter aus. Er bleibt aber im Vergleich zu den Einfuhren auf eher geringem Niveau.
Die Verzehrgewohnheiten der Deutschen im Hinblick auf frisches Obst und Gemüse blieben in den letzten Jahren relativ konstant. Allerdings ist der Trend leicht rückläufig. So lässt sich das im Zeitraum 2003 bis 2008 um 10 % gestiegene Umsatzvolumen zu Einzelhandelspreisen am Markt ausschließlich von den erzielten Preisen ableiten und nicht an signifikant gestiegenen Mengen festmachen. Den höchsten Marktanteil am Vertrieb hat der Lebensmitteleinzelhandel, über den bereits 75 % des Frischgemüses abgesetzt wird, wobei speziell Discounter in den letzten Jahren höhere Zuwächse verzeichneten. So zeigt die Realität, dass drei Viertel aller Gemüsearten real fallenden Preisen unterworfen sind, womit auf der Erzeugerebene ein hoher Preisdruck und verschärfter Wettbewerb um Preisführerschaft einhergeht.
2009 verloren die Discounter erstmals überproportional Umsatzanteile, trotz gebotener Dumpingpreise. Diese Entwicklung zeigte sich das letzte Mal im Jahr 2003. Behr sieht in der Abhängigkeit großer Anlieferer von diesem Vertriebsweg Vorteile für kleine und mittlere Betriebe.
Dennoch ist der Strukturwandel innerhalb des Gemüseanbaues aus Sicht von Dr. Walter Dirksmeyer, Institut für Betriebswirtschaft, Johann Heinrich von Thünen-Institut, Braunschweig, nicht aufzuhalten. Während sich die Gesamtzahl der Betriebe innerhalb der vergangenen 15 Jahren bereits stark reduzierte, verzeichnet die Zahl der Unternehmen mit einer gärtnerischen Nutzfläche von 20 ha und mehr einen deutlichen Zuwachs. Diese Gruppe hat sich nach Angaben von Dirksmeyer verdoppelt und bewirtschaftet heute das Dreifache der ursprünglichen Flächen. Kennzeichnend für diese Betriebe ist ein hoher Spezialisierungs- und Technisierungsgrad.
Mehr über den Zukunftskongress Gartenbau lesen Sie in der nächsten Ausgabe der Zeitschrift Gemüse.