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Professor der Uni Bonn reagiert auf Millionenschäden nach Rucola-Handelsstopp

„Gefährlichkeit“ von Kreuzkraut

Entgegen seiner Aussage vom 12. August, wonach ein versehentlicher Verzehr von Kreuzkraut zu schweren Gesundheitsschäden führen könne, relativierte Prof. Dr. Gerhard Röder, Pharmazeutisches Institut der Universität Bonn, Anfang September die Stellungnahme seines Institutskollegen Dr. Helmut Wiedenfeld:
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Bei einem einmaligen versehentlichen Genuss von Kreuzkraut müssen Verbraucher mit keiner direkten „Schädigung“ rechnen. Über die wirtschaftlichen Folgen eines amtlich nicht bestätigten Kreuzkrautstängel-Funds in einer Schale Rucola wurde in Gemüse Nr. 9/2009 berichtet.
Nach einem mehrtägigen bundesweiten Handelsstopp für Rucola und des daraus resultierenden Schadens für die Erzeuger von bis mehr als 1,5 Mio. Euro reagierte Prof. Röder und zog in einem Bericht der „SWR Ländersache“ ein Fazit.
Auf die Frage: „Wie gefährlich Kreuzkraut für den Menschen ist?“, erklärte er, Schädigungen der Leber würden erst dann auftreten, wenn Verbraucher regelmäßig über „mehrere Tage und Wochen“ täglich „15 bis 20 g Kreuzkraut“ zu sich nähmen!
Nach nicht-amtlicher Analyse hatte Dr. Helmut Wiedenfeld am 12. August 2009 in einer pauschalen Gesundheitswarnung hingegen vor schweren Leberschäden und Leberkrebs als mögliche Folgen des Verzehrs von Kreuzkraut gewarnt und damit eine regelrechte „Hysterie“ bei Medien, Handel und Verbrauchern ausgelöst. Der Anlass hierfür war ein – amtlich ebenfalls nicht bestätigter – Fund eines blühenden Kreuzkraut- Stängels in einer Packung Rucola. Diesen fand ein Mitglied des Arbeitskreises Kreuzkraut e.V. nach eigenen Angaben in einem Supermarkt in Norddeutschland.
Weiterhin zeigte der Bericht der „SWR Ländersache“-Redaktion, dass ein versehentlicher Verzehr von Kreuzkraut und damit eine Verwechselung mit Rucola – auf Grund strenger Qualitätsprüfungen auf Erzeugerseite, des andersartigen Aussehens und des untypischen Geschmacks von Kreuzkraut – sehr unwahrscheinlich ist. Eine Gefährdung der Verbraucher kann in der Praxis so gut wie ausgeschlossen werden.
Für den unwahrscheinlichen Fall der Fälle, dass – trotz umfangreicher Qualitätssicherungen – doch einmal ein fremdes Blatt im Salat sein sollte, lautete das Fazit der Redaktion: Wer seinen Salat vor dem Verzehr wäscht und dabei eine andere Pflanze entdeckt, sollte diese nicht essen, sondern einfach aussortieren!