100 Jahre Forschung für den Gartenbau
Mit einem Festakt feierte das Leibniz-Institut für Gemüse- und Zierpflanzenbau (IGZ) vergangene Woche das 100-jährige Bestehen des gartenbauwissenschaftlichen Forschungsstandorts Großbeeren.
von IGZ erschienen am 06.10.2025Rund 150 Teilnehmende – darunter Vertreterinnen und Vertreter aus Landes- und Bundespolitik, Wissenschaft und gartenbaulicher Praxis sowie Mitarbeitende des Instituts – kamen unter dem Motto „Aus Forschung wächst Zukunft – für nachhaltige und resiliente Agrar- und Lebensmittelsysteme im Gartenbau“ zusammen.
Die Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg, Dr. Manja Schüle, lobte die Arbeit des Instituts: „Seit 100 Jahren wird in Großbeeren zum Gartenbau geforscht – länger als irgendwo sonst in Deutschland. Die Forschung am Standort hat den Wandel der Agrarwenden ebenso überdauert wie den der politischen Agenden und der Generationen – und ist damit ein Garant für Beständigkeit in der Forschung. Bis heute ist das Leibniz-Institut für Gemüse- und Zierpflanzenbau bundesweit das einzige Institut, das sich explizit und umfassend auf Gartenbauwissenschaften fokussiert. Ich bin überzeugt: Ohne das IGZ werden wir keine der großen gesellschaftlichen Herausforderungen – von Klimaresilienz über Biodiversität bis zu Ernährungssicherheit – lösen können. Für uns als Landesregierung ist das IGZ daher ein unverzichtbarer Partner, vor allem in Strategieprozessen. Und gerade in diesen Zeiten brauchen wir eine starke, evidenzbasierte und freie Wissenschaft mehr denn je. Wir alle tragen die Verantwortung, die Wissenschaft zu schützen – darin liegt unsere gemeinsame Stärke und unsere Verpflichtung für die Zukunft!“
Forschung ist unverzichtbar für die Praxis
Prof. Dr. Dr. Markus Schick, Staatssekretär im Bundesministerium für Landwirtschaft, Ernährung und Heimat, unterstrich die zentrale Rolle des IGZ für den Gartenbau in Deutschland: „Das IGZ ist in Deutschland ein Leuchtturm der Gartenbauwissenschaft. Hier werden wissenschaftliche Grundlagen und Methoden für den Gartenbau erarbeitet. Die Forschungsergebnisse tragen dazu bei, den Gartenbau in Deutschland zu stärken und den Ernährungswert seiner Erzeugnisse weiter zu erhöhen.“
Die Präsidentin der Leibniz-Gemeinschaft, Prof. Dr. Martina Brockmeier, würdigte die Leistung des Instituts: „Das IGZ hat sich in den vergangenen Jahren dank Neustrukturierung und personeller Stärkung zu einem leistungsstarken, modern geführten und international sichtbaren Institut entwickelt.“
Christian Ufen, Vorsitzender der Bundesfachgruppe Gemüsebau im Zentralverband Gartenbau e. V., betonte die Bedeutung der Verbindung von Forschung und Praxis: „Den Herausforderungen der Praxis wird mit Ideen und Innovationen begegnet. Am Anfang steht dabei Forschung und Wissenschaft. Stetig neue Erkenntnisse gepaart mit der Erfahrung aus der Praxis führen dann zu den Lösungen.“
Die wissenschaftliche Direktorin Prof. Dr. Nicole van Dam hob die Verbindung von Forschung und gesellschaftlichen Bedürfnissen hervor: „100 Jahre Forschung am Standort Großbeeren zeigen, wie wichtig der Gartenbau für Gesellschaft und Wissenschaft ist. Mit dem künftigen Namen ‚Leibniz-Institut für Gartenbauwissenschaften‘ schärfen wir unser Profil und unterstreichen unseren Anspruch, zentrale Impulse für einen nachhaltigen, ressourcenschonenden und zukunftsfähigen Gartenbau zu geben.“
Verwaltungsleiter Markus Randig erinnerte an die Bedeutung verlässlicher Rahmenbedingungen: „Forschung braucht Kontinuität, Verlässlichkeit und starke Partnerschaften – all das prägt die Geschichte dieses Hauses. Ich sehe es als unsere Aufgabe, den Rahmen zu schaffen, in dem exzellente Wissenschaft gedeihen kann: durch eine erstklassige Infrastruktur, verlässliche Finanzen und eine Kultur der Zusammenarbeit. Gemeinsam mit unseren Mitarbeitenden und Partner*innen aus Wissenschaft, Praxis und Politik wollen wir auch in Zukunft die Voraussetzungen dafür schaffen, dass das IGZ seine Rolle als führendes Institut für Gartenbauwissenschaften erfüllen kann.“
Gestern und heute
Eingerahmt wurde der Festakt von einem Rückblick auf die lange Forschungstradition des Standorts durch Prof. Dr. Monika Schreiner und Prof. Dr. Nicole van Dam. Aus den Moorversuchsfeldern von 1925 hat sich Großbeeren zu einem international anerkannten Forschungszentrum entwickelt. Heute richtet das Institut seinen Blick nach vorn und stellt sich den globalen Herausforderungen von Klimawandel, Biodiversitätsverlust, Ernährungssicherheit und Ressourceneffizienz für den Gartenbau.
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