Verbot von Glyphosat verringert Einkommen der Bauern
Laut einer in Frankfurt der Fachpresse vorgestellten Studie der Kleffmann Group ( in Auftrag gegeben von der AGG, Arbeitsgemeinschaft Glyphosat) führt ein mögliches Verbot von Glyphosat zu erheblichen wirtschaftlichen Verlusten in der Landwirtschaft.
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Zum einen kommen auf die Landwirte höhere Produktionskosten zu, zum anderen werde in gefährdeten Regionen Bodenerosion gefördert, mit langfristig negativen Folgen für die Bodenfruchtbarkeit. Darüber hinaus steigen die CO2-Emissionen aufgrund des höheren Treibstoffverbrauchs deutlich an und belasten die Umwelt. Die Studie skizziert jeweils zwei Szenarien beim Wegfall von Glyphosat, einmal mit Kostensteigerung durch zusätzliche Methoden der Bodenbearbeitung sowie durch die Anwendung selektiver Herbizide (keine Ertragseinbußen). Zum anderen mit Kostensteigerung und Ertragseinbußen (aufgrund alternativer Unkrautbekämpfung bei einem Glyphosatverzicht). Die Deckungsbeiträge gingen bei den berechneten Kulturen deutlich zurück und rutschten teilweise in den roten Bereich.
Bezogen auf den Glyphosateinsatz weltweit (850.577 t, 2015) ist die Rolle Deutschlands mit etwa 6000 t bescheiden. Ein Teil geht auch auf das Konto des Gemüsebaus (siehe Grafik). Die AGG geht von einer erneuten Zulassung von Glyphosat, im Idealfall für 15 Jahre, aus. AGGSprecher Dr. Thoralf Küchler warnte jedoch davor, das Thema abzuhaken. „Die Landwirte müssen sich jetzt outen, dass sie das Mittel brauchen“, richtet er sich an die Branche.
Auch dem Gemüsebau würde das Mittel fehlen. Wie Jochen Kreiselmaier, Pflanzenschutzberater am Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum (DLR) Rheinpfalz erklärt, wird es beispielsweise eingesetzt in der Zwischenreihenbehandlung bei Gurkengewächsen, Spargel und Möhren im Anbau auf Dämmen, nach dem Auflaufen der Unkräuter, aber auch vor dem Auflaufen der Kultur in Zwiebelgemüse, zur Feldhygiene, um eine weitere Vermehrung und Ausbreitung von Krankheiten und Schädlingen an Ernteresten zu unterbinden oder bei Sägemüse bis zwei Tage vor der Saat („Falsches Saatbett“) zur Reduktion von später in der Kultur schwer bekämpfbaren Unkräutern.
Die nächste Abstimmungsrunde in Brüssel, bei der es auch um Glyphosat gehen könnte, ist vom 5. bis 6. Oktober 2017 anberaumt.
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