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Pressekonferenz des industrieverbands ag

Zulassungsstau von Pflanzenschutzmitteln schadet Bauern

Der Markt für Pflanzenschutzmittel zeigte 2016 in Deutschland einen Rückgang um 11,1 %, der für Mineraldünger fiel – je nach Nährstoff – um 4 bis 14 % zurück.

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V.l.: Ulrich Foth, Vorsitzender Fachbereich Pflanzenernährung im IVA, IVA-Präsident Dr. Helmut Schramm und Dr. Dietrich Pradt, kommissarischer Hauptgeschäftsführer
V.l.: Ulrich Foth, Vorsitzender Fachbereich Pflanzenernährung im IVA, IVA-Präsident Dr. Helmut Schramm und Dr. Dietrich Pradt, kommissarischer Hauptgeschäftsführer
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Diese Zahlen präsentierte Dr. Helmut Schramm, Präsident des Industrieverbands Agrar (IVA) auf der Jahrespressekonferenz des Verbands in Frankfurt am Main. Die Zahlen umfassen die gesamte Landwirtschaft inklusive dem Gemüsebau. „Über Zahlen, die nach Sektor aufgesplittet sind, verfügt der Verband nicht“, erklärte Schramm auf Nachfrage.

Der Umsatz an Pflanzenschutzmitteln splittet sich auf in Fungizide (Umsatz: 598 Mio. €, -15,9 %), Herbizide (582 Mio. €, -8,5%), Insektizide (135 Mio. €, +0,7 %) und sonstige Pflanzenschutzmittel (100 Mio. €, -9,9 %). Zu den letzten gehören unter anderem Rodentizide gegen Nager oder Molluskizide gegen Schnecken.

Schramm beklagte den Zulassungsstau für Pflanzenschutzmittel: „Manches neue Pflanzenschutzmittel stand deutschen Landwirten nur deshalb nicht zur Verfügung, weil es an einer Zulassung fehlte – ein echter Wettbewerbsnachteil.“ Der IVA fordert deshalb eine große Strukturreform in der Zulassung: „Die Prüfung der Anträge sollte künftig in der Hand nur noch einer Institution liegen, die politisch unabhängig ist und ausschließlich auf wissenschaftlicher Basis arbeitet.“

Bei Glyphosat geht der IVA davon aus, dass der Wirkstoff wieder zugelassen wird, nachdem die erwartete ECHA-Studie im März Glyphosat als „nicht karzinogen, nicht genotoxisch und nicht reproduktionstoxisch“ einstufte. Für wie lange rechnet der Verband mit einer Zulassung? „Für 15 Jahre“, zeigte sich Schramm optimistisch. Bei Düngemitteln gab es im letzten Jahr Rückgänge, prinzipiell ist der Markt aber seit Jahren stabil, erklärte Ulrich Foth, Vorsitzender des IVA-Fachbereichs Pflanzenernährung. Der Absatz an Stickstoffdüngern ist in der Saison 2015/16 zwar um 6 % zurückgegangen, liegt aber mit 1,71 Mio. t im langfristigen Mittel. An Phosphatdüngern wurden 287.762 t und damit 4,3% weniger als im Vorjahr abgesetzt. Den deutlichsten Rückgang mit 14 % verzeichneten Kalidünger (397.759 t), der Absatz an Kalkdüngern ging um 10 % auf 2,43 Mio. t zurück.

Aufgrund der Vorgaben der neuen Düngeverordnung rechnen die Düngemittelproduzenten mit Absatzrückgängen bei Mineraldüngern, die von Region zu Region aufgrund des unterschiedlichen Anfalls an Wirtschaftsdünger sehr unterschiedlich ausfallen. Geringere Absätze betreffen voraussichtlich vor allem Stickstoff- und Phosphatdünger. Das ist für Foth bedauerlich, denn „Mineraldünger stellen die effizienteste Nährstoffquelle dar“.