Glyphosat laut ECHA nicht krebserregend
Wie das Kommitee für Risikobewertung der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA) mitteilt, erfüllt Glyphosat nicht die Kriterien eines karzinogenen Stoffes. Jedoch stufte das Kommitee Glyphosat als wasserschädigend und augenschädigend ein. Im Juni 2016 wurde die Genehmigung für den Hauptbestandteil vieler Herbizide bis Ende 2017 verlängert. Wie es weitergeht, darüber wird die EU in den nächsten Monaten entscheiden müssen.
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Der Wirkstoff Glyphosat hat in den letzten Monaten für viel Aufregung gesorgt: Immer wieder wurde heiß diskutiert, ob und wie schädigend der Stoff wirklich ist und ob die auslaufende Genehmigung verlängert werden soll. Im Juni 2016 hat sich die Europäische Kommission dann für eine Verlängerung bis Ende 2017 ausgesprochen. Die Entscheidung verlief nicht ganz so harmonisch, wie es auf den ersten Blick scheint. Von 28 Mitgliedsländern stimmten 19 dafür, sieben enthielten sich, darunter auch Deutschland, und Malta sowie Frankreich waren gänzlich dagegen.
Die neue Erkenntnisse der Europäischen Chemikalienagentur, die nun Mitte März veröffentlicht wurden, könnten nun eine entscheidende Rolle in der künftigen Genehmigungsdiskussion spielen.
Nicht krebserregend, aber ...
Laut dem Kommitee für Risikobewertung gibt es aktuell keine wissenschaftlichen Hinweise dafür, dass Glyphosat krebserregend, mutagen oder fortpflanzungsschädigend ist. Auch eine Organschädigung durch den Stoff wurde nicht bestätigt. Jedoch wurde nun festgehalten, dass Glyphosat schwere Schädigungen an den Augen hervorrufen kann sowie toxisch für Wasserorganismen ist.
Die Meinungen zu den Ergebnissen gehen auch hier auseinander. Der Hauptgeschäftsführer des Industrieverbands Agrar e. V. (IVA), Dr. Dietrich Pradt, wünscht sich von der Bundesregierung, dass sie sich für ein zügiges Verfahren einsetze. „Es geht auch um Deutschlands Glaubwürdigkeit in Europa. Vor allem aber geht es darum, Europas Landwirten weiter den Einsatz dieses wichtigen Herbizid-Wirkstoffs zu ermöglichen“, so Pradt. Die BUND-Pestizidexpertin Heike Moldenhauer vom Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) hingegen warnt, dass die Ergebnisse keine Generalabsolution für Glyphosat darstellen. Das Urteil der Krebsagentur der Weltgesundheitsorganisation IARC von Glyphosat als "krebserregend beim Menschen" gelte weiterhin, so Moldenhauer.
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