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Schädlingsabwehr durch Pilz

Tomate wehrt sich gegen gefräßige Würmer

Würmer gibt es in allen Formen und Farben. Auch wenn Sie vielleicht nicht die schönsten Zeitgenossen sind, tun sie doch jede Menge Gutes: Sie fungieren als Bodenlockerer und Nahrung für andere Tiere oder bauen selbst or ganisches Material ab.

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Ihr guter Ruf wird dabei aber oft überschattet von den weniger netten Würmern, die jede Menge Schaden anrichten können. Zu diesen gehö ren zum Beispiel Fadenwürmer, auch Nematoden genannt. Ein ganz bestimmter Vertreter dieser Fadenwürmer hat es auf Tomatenpflanzen abgesehen. Er macht sich an ihren Wurzeln zu schaffen und ernährt sich anschließend vom Pflanzengewebe. Die Folge der wurmigen Gefräßigkeit: Die Pflanze geht kaputt und die Ernte bleibt aus.

Aber was tun, wenn wieder mal der Wurm drin ist? Viele Pflanzen wehren sich mit chemischen Substanzen und machen so ihren Schädlingen den Garaus. Manchmal hilft es aber auch, sich mit anderen zusammen zu tun. Die Tomatenpflanze beispielsweise hat sich einen Pilz ins Boot geholt, der ihr hilft, sich gegen die hungrigen Würmer zu wehren. Seine ausgeklügelte Technik: Er fördert die Immunabwehr der Pflanzen und veranlasst die vermehrte Produktion von chemischen Substanzen. Das hat zur Folge, dass weniger Würmer die Wurzeln befallen und vermindert gleichzeitig ihre Fruchtbarkeit. Dr. Ainhoa Martínez-Medina vom Deutschen Zentrum für integrative Biodiversitätsforschung hat die Ergebnisse der Tomate-Pilz-Interaktion nun erstmals in der Fachzeitschrift „New Phytologist“ veröffentlicht. Interessant an dieser Pflanze-Pilz-Interaktion ist, dass der Pilz die Tomatenpflanze sozusagen auf den Befall vorbereitet. Sein Zutun wirkt dabei ähnlich wie eine Impfung, sodass das Immunsystem beim nächsten Mal sofort effektiver arbeitet. Eine solche Immunisierung von Nutzpflanzen könnte in Zukunft dazu beitragen, Ernteausfälle durch Mikrobenbefall zu umgehen und Infektionen einzuschränken.