Jubiläum
Dienstleister rund um die Pflanzengesundheit seit 25 Jahren – eine Erfolgsstory
Der Beratungsdienst Nützlingseinsatz Baden e.V. feiert in diesem Jahr das 25-jährige Bestehen.
- Veröffentlicht am
Die Beratungsorganisation wurde 1989 als Betreuungsdienst Nützlingseinsatz Nordbaden e.V. ins Vereinsregister eingetragen. Mit der Ausdehnung zunächst auf den gesamten Oberrheingraben wurde aus Nordbaden dann Baden.
Über 400 Betriebe als Kunden
Heute werden über vierhundert Gartenbaubetriebe (davon dreißig mit Bio-Anbau) in ganz Baden- Württemberg und darüber hinaus in den angrenzenden Bundesländern (35 Betriebe) sowie in Sachsen und Thüringen mit einer eigenen, dort ansässigen Mitarbeiterin (vierzig Gärtnereien), betreut. Was im Herbst 1989 mit der Einstellung von Peter Detzel und rund dreißig Mitgliedsbetrieben begann, wuchs auf Grund des großen Bedarfs gerade bei der Beratung im Nützlingseinsatz und zur Reduktion von Pflanzenschutzmittelanwendungen sehr schnell.
Ende der 1980er-Jahre befanden sich konventionell wirtschaftende Betriebe besonders beim Einsatz chemischer Insektizide in Gewächshäusern in einer schwierigen Situation. Genau zu diesem Zeitpunkt trafen in Baden-Württemberg mit Dr. Albert, Harald Schneller, beide damals an der Landesanstalt für Pflanzenschutz (LfP), Stuttgart, heute Landwirtschaftliches Technologiezentrum (LTZ), Peter Detzel und ab Ende 1990 zu nächst als Diplomandin, später als Mitarbeiterin Heike Dettweiler, eine Gruppe von Personen zusammen, die gewillt waren, alte Wege im Pflanzenschutz zu verlassen und sich intensiv mit Nützlingen, später auch mit anderen Verfahren zur Reduktion von Pflanzenschutzmittel, zu beschäftigen.
Dieser Weg wurde von außen, selbst aus der Branche, eher skeptisch betrachtet, von den politischen Institutionen des Bundeslandes Baden-Württemberg jedoch, wie in keinem anderen Bundesland intensiv gefördert und unterstützt. Der Betreuungsdienst Nützlingseinsatz hat die zuvor von den Mitarbeitern LfP Stuttgart initiierten Verfahren weiter vorangetrieben und in die Praxis getragen. Was mit dem Nützlingseinsatz auf rund 7 ha Gewächshausfläche im Gemüsebau und 18.000 Weihnachtsternen 1990 begann, umfasst heute geschätzt rund 200 ha Tunnel- und Gewächshausflächen mit Gemüse und Beerenobst, über 1,5 Mio. Weihnachtssterne und gut 60 bis 80 ha Zierpflanzen, auf denen Nützlinge gegen Schädlinge eingesetzt werden. In den Mitgliedsbetrieben des Beratungsdienstes wurden 2013 auf circa 160 ha Raubmilben der Gattung Phytoseiulus persimilis zur Bekämpfung von Spinnmilben ausgebracht. 6,4 Mio. in den Gewächshäusern eingesetzte Encarsia formosa-Schlupfwespen schützen Zierpflanzen und Fruchtgemüsearten auf rund 180 ha Kulturfläche vor dem Befall mit Weißer Fliege.
Weit mehr als Nützlingseinsatz
Heute ist der Betreuungsdienst Nützlingseinsatz Baden e.V. ein Dienstleister rund um die Pflanzengesundheit. Er beschäftigt derzeit zehn festangestellte Berater, sechs mit Vollzeitanstellung, vier arbeiten in Teilzeit. Stand anfangs überwiegend der Nützlingseinsatz im Vordergrund, weiteten sich die Arbeitsgebiete der Berater immer mehr aus. Heute beraten unsere Mitarbeiter die Betriebe in Kulturführung und -Steuerung, unterstützen sie mit profundem Wissen bei der Düngung und Bewässerung, kümmern sich um Sorten, testen Anbausysteme und helfen den Betrieben bei der Produktionsumstellung in allen Sparten - außer Baumschulen.
Wir führen Feldkontrollen durch, die in unser Informationssystem münden. Wir erstellen und versenden jährlich allein vierzig Mal Warnhinweise für den Gemüsebau und rund zehn Mal für Beerenobstbetriebe. In Art und Größe hat der Betreuungsdienst Nützlingseinsatz Baden e.V. im deutschen Gartenbau eine herausragende Stellung. Denn es gibt außerhalb Baden- Württembergs keine vergleichbare Institution, die sich in diesem Umfang mit Nützlingseinsatz, Pflanzengesundheit und Pflanzenschutz beschäftigt und vor Ort intensiv beratend tätig ist.
Enge Vernetzung bundesweit
Unsere Beratungseinrichtung ist eng vernetzt mit Bundes- und Landesbehörden, mit wissenschaftlichen Einrichtungen. Wir arbeiten intensiv mit dem Landwirtschaftlichen Technologiezentrum Augustenberg zusammen, das uns besonders im Bereich Schaderregeridentifikation unterstützt und zusätzlich auch Hilfestellungen im Nützlingseinsatz und allgemeinem Pflanzenschutz bietet. Mitarbeiter der Lehr- und Versuchsanstalt (LVG) Heidelberg unterstützen uns bei der Nutzung moderner Medien zum internen Online-Austausch und für die Online-Beratung. Der Betreuungsdienst Nützlingseinsatz Baden e.V. wird in dem vom Land geplanten Beratungskonzept 2020 in Zukunft weiter wachsen und sich dem schwieriger werdenden Umfeld des Gartenbaus anpassen müssen. Es wird immer weniger, aber weitaus größere Betriebe geben, die den Handel bedienen, dessen Anforderungen an die Produktqualität weiter steigen.
Wir befassen uns bereits intensiv mit den Spezifikationen des Handels im Bereich des Pflanzenschutzes und werden diese Arbeit intensivieren müssen. Gleichzeitig beraten wir eine große Zahl von Direktvermarktern, die breite Kulturkenntnis und Unterstützung in vielfältigen Produktionsmethoden erwarten. Der Betreuungsdienst stellt seit Jahren immer wieder junge Hochschulabgänger ein, kümmert sich um deren weitere Qualifizierung, damit wir den weiter wachsenden Anforderungen der Betriebe und der intensiven Arbeit vor Ort gerecht werden können, wie auf dem Bild zu sehen ist. Leider nicht auf dem Bild sind Thomas Brand (Gemüse, Beerenobst), Kurt Schnebel (Zierpflanzen), Stefanie Hackel (Beratung Ost), Lars Pirwitz (Leitung Zierpflanzen, Topfkräuter und Systemkulturen).
Über 400 Betriebe als Kunden
Heute werden über vierhundert Gartenbaubetriebe (davon dreißig mit Bio-Anbau) in ganz Baden- Württemberg und darüber hinaus in den angrenzenden Bundesländern (35 Betriebe) sowie in Sachsen und Thüringen mit einer eigenen, dort ansässigen Mitarbeiterin (vierzig Gärtnereien), betreut. Was im Herbst 1989 mit der Einstellung von Peter Detzel und rund dreißig Mitgliedsbetrieben begann, wuchs auf Grund des großen Bedarfs gerade bei der Beratung im Nützlingseinsatz und zur Reduktion von Pflanzenschutzmittelanwendungen sehr schnell.
Ende der 1980er-Jahre befanden sich konventionell wirtschaftende Betriebe besonders beim Einsatz chemischer Insektizide in Gewächshäusern in einer schwierigen Situation. Genau zu diesem Zeitpunkt trafen in Baden-Württemberg mit Dr. Albert, Harald Schneller, beide damals an der Landesanstalt für Pflanzenschutz (LfP), Stuttgart, heute Landwirtschaftliches Technologiezentrum (LTZ), Peter Detzel und ab Ende 1990 zu nächst als Diplomandin, später als Mitarbeiterin Heike Dettweiler, eine Gruppe von Personen zusammen, die gewillt waren, alte Wege im Pflanzenschutz zu verlassen und sich intensiv mit Nützlingen, später auch mit anderen Verfahren zur Reduktion von Pflanzenschutzmittel, zu beschäftigen.
Dieser Weg wurde von außen, selbst aus der Branche, eher skeptisch betrachtet, von den politischen Institutionen des Bundeslandes Baden-Württemberg jedoch, wie in keinem anderen Bundesland intensiv gefördert und unterstützt. Der Betreuungsdienst Nützlingseinsatz hat die zuvor von den Mitarbeitern LfP Stuttgart initiierten Verfahren weiter vorangetrieben und in die Praxis getragen. Was mit dem Nützlingseinsatz auf rund 7 ha Gewächshausfläche im Gemüsebau und 18.000 Weihnachtsternen 1990 begann, umfasst heute geschätzt rund 200 ha Tunnel- und Gewächshausflächen mit Gemüse und Beerenobst, über 1,5 Mio. Weihnachtssterne und gut 60 bis 80 ha Zierpflanzen, auf denen Nützlinge gegen Schädlinge eingesetzt werden. In den Mitgliedsbetrieben des Beratungsdienstes wurden 2013 auf circa 160 ha Raubmilben der Gattung Phytoseiulus persimilis zur Bekämpfung von Spinnmilben ausgebracht. 6,4 Mio. in den Gewächshäusern eingesetzte Encarsia formosa-Schlupfwespen schützen Zierpflanzen und Fruchtgemüsearten auf rund 180 ha Kulturfläche vor dem Befall mit Weißer Fliege.
Weit mehr als Nützlingseinsatz
Heute ist der Betreuungsdienst Nützlingseinsatz Baden e.V. ein Dienstleister rund um die Pflanzengesundheit. Er beschäftigt derzeit zehn festangestellte Berater, sechs mit Vollzeitanstellung, vier arbeiten in Teilzeit. Stand anfangs überwiegend der Nützlingseinsatz im Vordergrund, weiteten sich die Arbeitsgebiete der Berater immer mehr aus. Heute beraten unsere Mitarbeiter die Betriebe in Kulturführung und -Steuerung, unterstützen sie mit profundem Wissen bei der Düngung und Bewässerung, kümmern sich um Sorten, testen Anbausysteme und helfen den Betrieben bei der Produktionsumstellung in allen Sparten - außer Baumschulen.
Wir führen Feldkontrollen durch, die in unser Informationssystem münden. Wir erstellen und versenden jährlich allein vierzig Mal Warnhinweise für den Gemüsebau und rund zehn Mal für Beerenobstbetriebe. In Art und Größe hat der Betreuungsdienst Nützlingseinsatz Baden e.V. im deutschen Gartenbau eine herausragende Stellung. Denn es gibt außerhalb Baden- Württembergs keine vergleichbare Institution, die sich in diesem Umfang mit Nützlingseinsatz, Pflanzengesundheit und Pflanzenschutz beschäftigt und vor Ort intensiv beratend tätig ist.
Enge Vernetzung bundesweit
Unsere Beratungseinrichtung ist eng vernetzt mit Bundes- und Landesbehörden, mit wissenschaftlichen Einrichtungen. Wir arbeiten intensiv mit dem Landwirtschaftlichen Technologiezentrum Augustenberg zusammen, das uns besonders im Bereich Schaderregeridentifikation unterstützt und zusätzlich auch Hilfestellungen im Nützlingseinsatz und allgemeinem Pflanzenschutz bietet. Mitarbeiter der Lehr- und Versuchsanstalt (LVG) Heidelberg unterstützen uns bei der Nutzung moderner Medien zum internen Online-Austausch und für die Online-Beratung. Der Betreuungsdienst Nützlingseinsatz Baden e.V. wird in dem vom Land geplanten Beratungskonzept 2020 in Zukunft weiter wachsen und sich dem schwieriger werdenden Umfeld des Gartenbaus anpassen müssen. Es wird immer weniger, aber weitaus größere Betriebe geben, die den Handel bedienen, dessen Anforderungen an die Produktqualität weiter steigen.
Wir befassen uns bereits intensiv mit den Spezifikationen des Handels im Bereich des Pflanzenschutzes und werden diese Arbeit intensivieren müssen. Gleichzeitig beraten wir eine große Zahl von Direktvermarktern, die breite Kulturkenntnis und Unterstützung in vielfältigen Produktionsmethoden erwarten. Der Betreuungsdienst stellt seit Jahren immer wieder junge Hochschulabgänger ein, kümmert sich um deren weitere Qualifizierung, damit wir den weiter wachsenden Anforderungen der Betriebe und der intensiven Arbeit vor Ort gerecht werden können, wie auf dem Bild zu sehen ist. Leider nicht auf dem Bild sind Thomas Brand (Gemüse, Beerenobst), Kurt Schnebel (Zierpflanzen), Stefanie Hackel (Beratung Ost), Lars Pirwitz (Leitung Zierpflanzen, Topfkräuter und Systemkulturen).
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