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Bundesfachgruppe Gemüsebau (Berichte der Ausgabe Gemüse 11/2008)

Deutscher Gartenbautag 2009 – 60 Jahre ZVG: Wettbewerbsfähigen Gartenbau erhalten
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(ZVG) Die Zukunft des deutschen Gartenbaus zu sichern und im internationalen Wettbewerb zu stärken: Das sind die erklärten Ziele einer Resolution, die das Erweiterte Präsidium des Zentralverbandes Gartenbau (ZVG) aus Anlass des Deutschen Gartenbautags in Potsdam verabschiedet hat. Der deutsche Gartenbau erfüllt in der Gesellschaft vielfältige Funktionen: von der Produktion von Obst und Gemüse, Blumen, Pflanzen und Baumschulprodukten über den wissensbasierten Fachhandel bis hin zu Dienstleistungen in Gartengestaltung und Grabpflege. Dabei sieht sich die Branche in allen Sparten und Fachrichtungen mit extremen Herausforderungen konfrontiert. Gesellschaftliche Veränderungen und Anforderungen fordern die Leistungsfähigkeit der Unternehmen ebenso wie explodierende Betriebsmittelpreise, erschwerte Zugänge zum Kapitalmarkt oder bürokratische Belastungen. Vor diesem Hintergrund erinnert der ZVG an seit Jahren bestehende Forderungen:

  • Herstellung von Wettbewerbsgleichheit in Europa, besonders in den Bereichen Pflanzenschutz, Energiekosten und steuerliche Belastungen
  • Beschränkung staatlicher Aufgaben auf das notwendige Maß und Vergabe gärtnerischer Leistungen an Unternehmen
  • Abbau von Bürokratielasten, besonders überzogene Aufzeichnungspflichten
  • Anwendung europäischer Standards und Auflagen auch auf Drittlandware
  • Grünpolitische Ziele im Sinne von Nachhaltigkeit und Generationengerechtigkeit gleichgewichtig mit sozialen und wirtschaftlichen Zielen zu verfolgen
  • Erhaltung und Ausbau zukunftsfähiger Forschungs- und Bildungseinrichtungen. Insbesondere erwartet der ZVG:
  1. Staatliche Unterstützung bei der Weiterentwicklung integrierter Pflanzenschutzverfahren sowie bei der Sicherstellung einer ausreichenden Verfügbarkeit von Pflanzenschutzmitteln, insbesondere für die Vielfalt der gartenbaulichen Kulturen.
  2. Beseitigung von Wettbewerbsverzerrungen, besonders im Bereich der Energie auch durch Abbau der steuerlichen Belastung bei Dieselkraftstoffen und Heizmaterialien.
  3. Sicherung von Unternehmensnachfolgen durch verträgliche Regelungen in der Bewertung und bei den Nebenbedingungen bei der Novellierung der Erbschaftsteuer. Keine Überfrachtung mit neuen bürokratischen Kontrollfristen.
  4. Beibehaltung des ermäßigten Umsatzsteuersatzes für gärtnerische Produkte und in Anlehnung an Diskussionen auf EU-Ebene die Ausdehnung auf gärtnerische Dienstleistungen.
  5. Nutzung des EU-Rahmens zur Verstärkung der Risikoabsicherung bei gärtnerischen und landwirtschaftlichen Produkten durch Unterstützung bei der Mehrgefahrenversicherung.
  6. Statistische Darstellung des Gartenbaus in seiner ganzen Vielfalt als Einheit.
  7. Stärkung der gärtnerischen Organisationen, zum Beispiel durch Senkung von Allgemeinverbindlichkeitsgrenzen, um so den Staat einerseits von Aufgaben zu entlasten und andererseits den gesellschaftlichen Zusammenhalt durch Eigenverantwortung zu stärken.
  8. Erhaltung des Absatzfondsgesetzes zur Stärkung des deutschen Gartenbaus im internationalen Wettbewerb.
  9. Erhaltung der Eigenständigkeit des Gartenbaus im Rahmen der landwirtschaftlichen Sozialversicherung und ausreichende Berücksichtigung der Besonderheiten im Gartenbau sowie eine entsprechende Verankerung in den Gremien der Bundesorganisation.
  10. Grün in Städten und Gemeinden in seiner ökologischen und sozialen Funktion für das Arbeitsund Lebensumfeld ausreichend zu finanzieren, insbesondere auch den grünpolitischen und gesellschaftlichen Wert von Friedhöfen nicht über Gebühren zu finanzieren, sondern als gesamtgesellschaftliche Aufgabe zu begreifen.
  11. Unterstützung großer grüner Infrastrukturinvestitionen durch finanzielle Beteiligung an Landesund Bundesgartenschauen.
  12. Sicherstellung eines ausreichenden Angebots an Saison- Arbeitskräften durch eine partielle Arbeitnehmerfreizügigkeit für Landwirtschaft und Gartenbau sowie eine Reduzierung des bürokratischen Aufwandes auf Grund der unterschiedlichen Sozialversicherungssysteme in Europa.
  13. Vernünftige finanzielle und personelle Ausstattung von Bundesund Ländereinrichtungen in Forschung und Versuchsanstellung.
  14. Erhaltung und Ausbau eines fundierten Bildungsangebots, von den Berufsschulen bis hin zu den Gartenbauwissenschaften an Universitäten.

Verleihung des Innovationspreises Gartenbau

Wie innovativ die Gartenbau-Branche tatsächlich ist, bewies sich einmal mehr in der Verleihung des Innovationspreises Gartenbau, den das BMELV jährlich ausschreibt. Staatssekretärin Heinen konnte die mit jeweils 5.000 Euro dotierte Auszeichnung in diesem Jahr an drei Unternehmen überreichen. So wurde neben anderen die Firma ASM Dimatec GmbH aus Wolfsburg geehrt für die Entwicklung des so genannten „Spargel-Panthers“, einer Erntemaschine, die in der Lage ist, teilautomatisch den Bleichspargel zu stechen und in Kisten abzulegen.

Jochen Winkhoff, Berlin

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