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Hochschule Osnabrück

Ein neues Forschungszentrum entsteht

An der Hochschule (HS) Osnabrück, am Standort Haste, entsteht ein modernes Forschungszentrum. Unter dem Arbeitstitel „Agrarsysteme der Zukunft“ sollen hier neue zukunftsorientierte Kultursysteme für Salate, Kräuter, Kartoffeln und Beerenfrüchte erforscht werden. Die Bauphase begann bereits Ende 2020. Mit diesem Leuchtturmprojekt will sich die Hochschule national und auch international positionieren.

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Für das Forschungsprojekt SUSKULT werden drei unterschiedliche Kulturansätze für einen vertikalen Indoor-Anbau von Süßkartoffeln und Tomaten verfolgt.
Für das Forschungsprojekt SUSKULT werden drei unterschiedliche Kulturansätze für einen vertikalen Indoor-Anbau von Süßkartoffeln und Tomaten verfolgt.HS Osnabrück
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„Deutschlandweit sind wir unter den führenden Hochschulen, die Themen wie Gemüse und Produktion voranbringt. Deswegen erfüllt es mich mit Stolz, dass wir ein so innovatives Forschungszentrum schaffen, indem zukünftig neue Produktionsverfahren ausprobiert werden. Diese unmittelbare Relevanz für die Gesellschaft zeichnet die angewandte Forschung an der Hochschule Osnabrück aus,“ sagte der Hochschulpräsident Prof. Dr. Andreas Bertram anlässlich des Baubeginns Anfang Dezember 2020.

Der zweigeschossige Kubus wird sechs voneinander getrennte Indoorfarmen plus Büro- und Laborräume enthalten. Besonders ist ein 160 m² großes Dachgewächshaus auf dem Forschungszentrum. Dieses ist mit dem restlichen Gebäude über ein intelligentes Kreislaufmanagementsystem verbunden, um alle Energieflüsse sinnvoll zu verknüpfen und eine hohe Energie- und Ressourceneffizienz zu gewährleisten. Der vertikale Aufbau der Produktion sorgt für eine effiziente Flächennutzung. Die gleichbleibenden Temperatur-, Licht- und Luftfeuchtigkeitsverhältnisse ermöglichen eine konstant hohe Produktqualität. „Es entsteht ein Gebäude, das modellhaft den urbanen Raum wiederspiegelt. Desweiteren sollen Menschen in dem urbanen System wohnen und teilhaben an der Produktionsanlage, mit dieser sozusagen interagieren. Denn Pflanze und Mensch agieren bestens miteinander“, erklärte Prof. Dr. Andreas Ulbrich, Professor für Gemüseproduktion und Verarbeitung an der Hochschule Osnabrück, Fakultät Agrarwissenschaften und Landschaftsarchitektur. Der Bau wird finanziert aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) der Förderrichtlinie „Innovation durch Hochschulen und Forschungseinrichtungen“ in Höhe von rund 1,9 Mio. Euro, Landesmitteln von rund 1,4 Mio. Euro und Eigenmitteln der Hochschule von etwa 700.000 Euro.

Der ambitionierte Zeitplan mit Fertigstellung Ende 2021 wird vermutlich nicht gelingen. Zu rechnen sei mit einer Fertigstellung im Frühjahr 2022.

AG „Growing Knowledge“

Die Idee dieses Forschungszentrums entstand aus der Arbeitsgruppe (AG) „Growing Knowledge“ an der HS Osnabrück. Diese AG umfasst die Gesamtheit aller Forschungsprojektmitglieder, die an dem Thema Agrarsysteme der Zukunft auf ganz unterschiedlichen Ebenen zusammenarbeiten. Sie widmet sich unterschiedlichen Bereiche der Agrarsystemtechnik. Das Team aus den Fachbereichen Pflanzenwissenschaft, Agrarwissenschaft und Sozialwissenschaft der HS Osnabrück entwickelt im interdisziplinären Diskurs zukunftsfähige pflanzliche Kultursysteme und generiert durch zeitgemäße Forschung neues Wissen. Ein Schwerpunkt liegt auf der Optimierung und Entwicklung innovativer Kultursysteme und -räume.

Derzeit kooperiert die AG mit diversen Partnern:

  • Die Symrise AG ist Partner für das Projekt SweetTea mit der wertvolle Inhaltsstoffe beinhaltenden Teehortensie Hydrangea macrophylla ssp. Serrata, in Japan bekannt als Buddha-Tee. Bislang ist jedoch weder in Japan noch in Europa ein ökonomisches Anbauverfahren etabliert und die wild gesammelten Genotypen sind für einen auf Ertrag ausgerichteten Anbau kaum geeignet. In dem Projekt werden Anbau inklusive in Indoor-Systemen, eine mögliche gezielte Induktion der Biosynthese wertgebender Inhaltsstoffe, Steigerung der Flächeneffizienz und anschließende Produktivitätsberechnungen verfolgt.
  • Prof. Dr. Hans-Jürgen Pfisterer, Fachbereich Elektrische Antriebe und Grundlagen, für den Bereich urbane Landwirtschaft, ist Partner in dem ZIM-Netzwerk "AgrarCycle". Hier entsteht ein innovatives Netzwerk aus Wissenschaft und Wirtschaft, um die vertikale Landwirtschaft in Deutschland nachhaltig zu fördern. Es besteht eine enge Zusammenarbeit mit Forschungs- und Entwicklungseinrichtungen, kleinen und mittelständischen Unternehmen sowie Start-ups. Projektpartner sind neben anderen DH Licht – Professional Lighting, RAM Mess- und Regeltechnik, Gefoma.
  • In Zusammenarbeit mit Fraunhofer UMSICHT und dem Forschungszentrum Jülich sollen mit dem Projekt „Spotlight on Herbs“ innovative Belichtungsszenarien von Topfkräutern (Basilikum, Petersilie, Dill) mit LEDs die phänotypische Qualität während der Wintermonate optimiert werden. Projektpartner sind unter anderem der Gemüsebauberatungsring Papenburg, Gartenbau Friedrich Schulz, Papenburg, und Gärtnerei Herrmann und Hedwig Brelage, Westoverledingen.
  • In Kooperation mit der Universität Bonn wird das Forschungsgebiet Allelopathie (die gegenseitige Beeinflussung von Pflanzen) bearbeitet.
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