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Chalara-Fäule an Möhren in Südwestdeutschland

Die Ausfälle durch die Chalara-Fäule an marktfertig aufbereiteten und verpackten Möhren haben in den letzten Jahren in allen wichtigen Anbaugebieten Mitteleuropas stetig zugenommen. Sie haben inzwischen ein bedrohliches und existenzgefährdendes Ausmaß angenommen. In einer Studie wurde geprüft, was sich dagegen tun lässt - mit ernüchterndem Ergebnis.

Die Chalara-Fäule der Möhre tritt nach der Ernte in Form von schwarzen Flecken auf der Wurzelrübe in Erscheinung. Sie hat in den letzten Jahren in allen wichtigen Anbaugebieten Mitteleuropas stetig zugenommen und stellt eine ökonomische Bedrohung für Produzenten dar.

Das vom BLE betreute und vom BMEL geförderte Projekt "Untersuchungen zu Verbreitung und Ausbreitungswegen der Chalara-Fäule an Möhren in Produktions- und Aufbereitungsbetrieben in Südwestdeutschland als Grundlage für die Entwicklung von Maßnahmen zur Befallsreduzierung" hatte zum Ziel, die Verbreitung der Erreger der Chalara-Fäule an Möhren auf den Produktionsflächen der beteiligten Betriebe zu erfassen und mögliche Ausbreitungswege während der Aufarbeitung der Möhren zu erkennen sowie ihre Relevanz für die spätere Produktqualität zu bewerten. 

Es wurden Untersuchungen durchgeführt, die die Bedeutung der Produktion im Feld, der Aufbereitung der Möhren sowie deren Lagerung in Bezug auf den Befall im Verkaufsgebinde aufzeigen. Weiter wurden Behandlungen zur Eindämmung der Chalara-Fäule getestet.

Oberstes Ziel: Verletzungen vermeiden

Weder die Art des Pflanzenschutzes (integriert oder biologisch) noch die Vorfrucht hatten einen signifikanten Einfluss auf die Belastung des Ernteguts. Es gab keine Korrelation zwischen der Sporenbelastung auf der Produktionsfläche und dem Befall des Ernteguts. Beim Transport und der Aufarbeitung erhöht jeder Schritt (Umladen, Abladen, Waschen, Polieren) den Endbefall. Das ist auf Mikro- und Makroverletzungen beim Handling zurückzuführen, durch die die ubiquitär vorhandenen Pilze opportunistisch die Möhre befallen.

Um die Chalara-Belastung durch die Aufbereitung zu reduzieren, wurden verschiedene Maßnahmen im Nacherntebereich zur Inaktivierung oder Entfernung der Chalara-Sporen geprüft. Mechanische (z. B. Hochdruckwasserbehandlung), thermische (z. B. Heißdampf) und Strahlungsverfahren (z. B. Mikrowellen) sowie künstliche Lageratmosphären führten nicht zur gewünschten Reduktion oder verursachten zusätzliche Verletzungen der Möhren und mussten daher verworfen werden.

Bei der Prüfung verschiedener Verpackungsarten erwies sich bezüglich der Befallsvermeidung und Qualitätssicherung keine als überlegen. Ein Abklatschtest zur Überprüfung und Optimierung der Oberflächendesinfektion wurde entwickelt. Eine Reduzierung der Möhrenschwärze kann derzeit nur über eine verletzungsarme Ernte, eine schonende Aufbereitung ähnlich die der Bundmöhren, und eine konsequente Kühlkette vom Anbauer bis zum Endverbraucher erzielt werden.

HIER finden Sie den Abschlussbericht zum Projekt.