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Statement von Willy Kreienbaum

Verringerte Erntefläche bringt leichte Entspannung

Der Spargelproduzent Willy Kreienbaum, Sassenberg-Füchtorf, ist Vorsitzender der Vereinigung der Spargelanbauer Westfalen-Lippe e. V. und sprach von einer leichten Entspannung durch verringerte Ernteflächen bei Spargel. Das Thema Saison-Arbeitskräfte (SAK) bleibt weiterhin eine Herausforderung.

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Vereinigung der Spargelanbauer Westfalen-Lippe e. V.
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Willy Kreienbaum: „Seitdem die Fluganreise osteuropäischer Erntekräfte erlaubt ist, hat sich die Situation in unseren Mitgliedsbetrieben der Vereinigung der Spargelanbauer Westfalen-Lippe etwas entspannt. Allerdings verfügt die Mehrzahl der Betriebe immer noch nicht über eine genügend hohe Anzahl an SAK.

Daher wurden in nahezu allen Betrieben Altanlagen gar nicht mehr beerntet, teilweise ganz entfernt und bereits vor der Ernte statt nach der Ernte wieder zu landwirtschaftlichen Nutzflächen umgewandelt. Parallel dazu wurden Neuanlagen erst zwei bis drei Wochen später beerntet. So versuchen die Betriebsleiter, den Druck herauszunehmen.

Der Absatz in den einzelnen Mitgliedsbetrieben verläuft sehr unterschiedlich. An die Gastronomie liefernde Betriebe haben natürlich extreme Schwierigkeiten, da dieser Absatzweg zu nahezu 100 % weggefallen ist. Betriebe mit großen Hofläden sind sehr zufrieden. Der Zuspruch im Direktverkauf ist besser als erwartet und besser als in vorherigen Jahren.

Die Großhandelspreise sind etwas besser als im Vorjahr. Allerdings fehlen hier Mengen, die durch fehlende Erntehelfer nicht geliefert werden können. Daher auch die etwas entspanntere Preissituation.

In den Mitgliedsbetrieben der Vereinigung der Spargelanbauer Westfalen-Lippe trat bisher noch kein Corona-Fall auf. Leider gab es in einem süddeutschen Betrieb einen Todesfall durch Herzinfakt bei einer per Flug eingereisten SAK, bei deren Obduktion Corona nachgewiesen wurde. Da stürzte sich leider gleich die Presse drauf, obwohl Corona als tatsächliche Todesursache gar nicht feststeht.

Bis vor zwei Wochen war die Unterbringung der SAK in der geforderten halbierten Zimmerbelegung noch kaum ein Problem, obwohl dies schon ein Schlag ins Kontor für viele war. Die neue Verordnung, die die Unterbringung nur einer Person pro Zimmer vorschreibt, betrifft nur die Neuankömmlinge. In vielen Betrieben ist die Unterbringung nur einer Person pro Zimmer nicht möglich.

Alle Betriebe haben sich bemüht, auch mit inländischen SAK zu arbeiten. Das Problem dabei, dass auch wir in unserem Betrieb hatten, sind die teils ganz unterschiedlichen Zeitfenster der Bewerber. Wir konnten kein vernünftiges Zeitsystem entwickeln, um mit deutschen Kräften zu arbeiten. Wir beschäftigen einige wenige deutsche Arbeitskräfte in unserem Betrieb, die sehr zuverlässig arbeiten und ich bin froh, dass es diese gibt. Aber damit die ganze Branche zu retten, ist absolut unmöglich.

Ein Ausblick auf die diesjährige Spargelsaison ist kaum zu geben, da keiner weiß, welche neuen Entscheidungen die Politiker Anfang Mai vorgeben. Sollten die Gastronomen wieder öffnen dürfen, entsteht natürlich sofort eine große Nachfrage aus dem gastronomischen Bereich. Bleibt die Gastronomie weiter geschlossen, fehlt dieser Absatzweg weiter und blockiert dadurch eventuell andere Absatzkanäle.“

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