Nachfolge-Institution dreier Bundesanstalten: Minister Seehofer eröffnet Julius Kühn-Institut
(ZVG/BMELV) „Im Hochlohnland
Deutschland, so wissen wir, haben
wir nur eine Chance, an der wirtschaftlichen
Prosperität teilzunehmen,
wenn wir die Spitze des technisch
und wissenschaftlich Machbaren
besetzen“, betonte Heinz
Herker aus Bochum, Präsident des
Zentralverbands Gartenbau (ZVG),
in seinem Grußwort zur Eröffnung
des Julius Kühn-Instituts (JKI) und
überbrachte die besten Wünsche
des gärtnerischen Berufsstands.
- Veröffentlicht am
Ende Februar 2008 nahm zudem
Bundeslandwirtschaftsminister
Horst Seehofer im Beisein hochrangiger
Vertreter aus Politik, Wissenschaft
und Verbänden am Festakt
zur Gründung des Bundesforschungsinstituts
für Kulturpflanzen
in Quedlinburg teil.
„Um es mit den Worten von Julius
Kühn zu sagen: Das höchste wissenschaftliche
Ziel ist das praktische
Ziel – unsere Aufgabe ist der
Nutzen“, so Seehofer. „Dieses Verständnis
von Wissenschaft – der
ganzheitliche, nachhaltige Ansatz
und der Blick für den praktischen
Nutzen – bildet auch eine verlässliche
Grundlage für dieses neue
Bundesforschungsinstitut“, betonte
der Minister weiter. Ziel sei es, dass
Deutschland bis 2015 die europäische
Spitzenposition in der Pflanzenbiotechnologie
und der Pflanzenzüchtung
erreicht hat.
ZVG-Präsident Herker stellte in
Aussicht: „Der gärtnerische Berufsstand
wird das ihm Mögliche
beitragen, dass die Arbeit des JKI
erfolgreich im Sinne des gesellschaftlichen
und politischen Auftrags,
aber auch im Interesse unserer
Unternehmen wird.“
Weiter erklärte er, dass gemeinsam
mit den im JKI angesiedelten wissenschaftlichen
Partnern des Gartenbaus
bereits in der Vergangenheit
gesetzgeberische Aufgaben
umgesetzt wurden, aber auch existenzielle
Problemstellungen gelöst
werden konnten. „Und dass
ein Mann mit gärtnerischer Ausbildung
an der Spitze dieses Institutes
steht, freut uns Gärtner selbstverständlich
besonders.“
Herker verwies auch darauf, dass
sich der Berufsstand immer gegen
überzogene Streichungen in der
Bundesforschung gewandt habe.
Themen wie die Auswirkungen des
Klimawandels, die Probleme globalisierter
Warenströme bei nicht
harmonisierten Produktionsbedingungen,
der Erhalt genetischer
Ressourcen und die Weiterentwicklung
der Züchtungsforschung
oder generell die Übernahme von
Aufgaben, die durch Einzelfirmen
der Branche nicht leistbar sind, bedürften
der Bearbeitung durch die
Bundesforschung.
So erwarte die Branche, dass am
neuen Institut auch künftig über
die Erhöhung der genetischen Variabilität,
die Entwicklung von Selektionsmethoden, Biotests und
auch Resistenzen geforscht werden
könne. Kooperationen mit anderen
gartenbaulichen Forschungseinrichtungen
seien dabei unverzichtbar.
Das JKI wurde gebildet aus der Biologischen
Bundesanstalt für Landund
Forstwirtschaft (BBA), der Bundesanstalt
für Züchtungsforschung
an Kulturpflanzen (BAZ) und aus
Teilen der Bundesforschungsanstalt
für Landwirtschaft (FAL). Benannt
nach dem Begründer des
Landwirtschaftlichen Instituts in
Halle/Saale und Schöpfer der modernen
Phytopathologie, Dr. Julius
Kühn, liegen die Schwerpunkte der
Forschungsarbeit besonders auf
den Gebieten der Pflanzengenetik,
des Pflanzenbaus, der Pflan zenernährung,
der Bodenkunde, des
Pflanzenschutzes und der Pflanzengesundheit.
Darüber hinaus nimmt es die ihm
nach Pflanzenschutzgesetz, Gentechnikgesetz
und Chemikaliengesetz
zugewiesenen Aufgaben
wahr. Näheres zum Julius Kühn-
Institut (JKI) in Gemüse Nr. 2/2008,
Seite 23.
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