Deutschland im Gurkenfieber
Im Salat, auf dem Burger, aus dem Glas oder einfach zum Dippen und Snacken – die Gurke ist nur schwer aus Deutschlands Haushalten wegzudenken. Kein Wunder also, dass die beliebte Gemüseart vom Verein zur Erhaltung der Nutzpflanzenvielfalt (VEN) nun zum Gemüse des Jahres 2019/2020 auserkoren wurde.
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Der VEN möchte damit erreichen, die Erhaltung und Verbreitung samenfester Sorten, beispielsweise im Hausgarten, wieder anzukurbeln. Zudem möchte er dazu anregen, sich mehr mit der (Formen- und Farben-)Vielfalt der Gurke auseinandersetzen. Geplant sind deshalb im Laufe des Jahres zahlreiche Veranstaltungen, die die Gurke von allen Seiten näher beleuchten sollen. So findet beispielsweise am 18. August 2019 ein Thementag im Tropengewächshaus der Universität Kassel statt, an dem zahlreiche Vorträge zur Kulturgeschichte sowie Kultivierung und Sortenvielfalt der Gurke präsentiert werden. Außerdem haben Besucher die Möglichkeit, an einer kleiner Verkostung teilzunehmen. Und das ist sicherlich eine interessante Angelegenheit, denn schließlich ist Gurke nicht gleich Gurke.
Wer denkt, Gurken sind nur grün und länglich, der irrt gewaltig. Das Kultgemüse hat nämlich einiges mehr zu bieten. Die Farben reichen von grün über braun, bis gelblich und sogar fast weiß. Auch die Formenvielfalt ist groß. Die längliche Salatgurke ist wahrscheinlich zwar der bekannsteste Vertreter, aber neben ihr existieren auch noch kleinere gedrungenere Formen sowie kugelige und sogar keulenförmige Sorten.
Über Indien nach Europa
Auch wenn die Gurke in Deutschland und Europa schon so vertraut ist, ihren Ursprung hat sie hier nicht. Eigentlich kommt Cucumis sativus L., wie sie im Lateinischen bezeichnet wird, aus Nordindien, wo sie aus einer bitteren Wildform entstanden ist. Nach Europa kam sie erst im frühen Mittelalter, richtig bekannt wurde sie aber erst im späten 16. Jahrhundert. Mit dem Aufkommen der Gewächshäuser im 19. Jahrhundert ist dann auch die heute bekannteste Vertreterin, die Schlangen- oder Salatgurke, entstanden. Heutzutage werden fast ausschließlich kernlose Hybriden gezüchtet, eine Weitervermehrung ist dadurch nicht mehr möglich. Moderne Sorten enthalten ebenfalls kaum noch Bitterstoffe, welche sich hauptsächlich rund um den Stielansatz anreichern. Je reifer eine Gurke ist, desto weniger Bitterstoffe enthält sie auch. Um auf Nummer sicher zu gehen kann es hilfreich sein, die Gurke von der Blüte zum Stil hin zu schälen. So landet sicher kein Bitterstoff im Salat.
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