Gemüse aus der Indoor-Farm
Ein neuer Besucherrekord: Mehr als 300 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, Expertinnen und Experten und Interessierte aus der grünen Branche tauschten sich bei den 47. Kontaktstudientagen zwei Tage lang zum Thema Wissenschaft trifft Praxis im Gartenbau und der Landschaftsarchitektur an der Hochschule Osnabrück aus. Aktuelle Herausforderungen der Digitalisierung in der Landschaftsarchitektur und erdelose Kulturen im Gartenbau standen im Fokus der Vorträge und Diskussionen.
- Veröffentlicht am

Der Fachbereich Gartenbau beschäftigte sich an den beiden Tagen mit neuen Technologien für eine umwelt- und ressourcenschonende Pflanzenproduktion. Einer der vorgestellten Ansätze, die Aquaponik, kombiniert die Fisch- und Gemüsezucht durch einen gemeinsamen Wasser- und Nährstoffkreislauf miteinander. Solche innovativen Systeme sollen zukünftig einen Beitrag zur nachhaltigen Lebensmittelproduktion in städtischen Ballungszentren leisten. Dr. Daniel Schubert vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt arbeitet mit seinem Team an der Entwicklung einer vollklimatisierten Indoor-Farm. LED-Leuchten ersetzen hier das Sonnenlicht und anstelle von Erde dienen Nährlösungen als Wachstumsgrundlage. „Schon heute versorgt sich ein Forschungsteam in der Antarktis auf diesem Weg mit frischem Gemüse“, so Schubert. Künftig sollen diese High-Tech-Kulturverfahren auch für Langzeitmissionen im Weltall genutzt werden. Strategien zur Düngeoptimierung im klassischem Gewächshaus- und Freilandanbau standen ebenfalls im Fokus der Veranstaltung. Christian Frerichs von der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen zeigte dabei am Beispiel des Spinatanbaus, wie es gelingen kann, die intensive Pflanzenproduktion mit den Anforderungen des Grundwasserschutzes in Einklang zu bringen.
Ein weiteres Highlight der zweitägigen Kontaktstudientage ist die Verleihung der Osnabrücker Ehrenmedaille des Alumni-Vereins „Freundeskreises Hochschule Osnabrück Gartenbau und Landschaftsarchitektur“. Der Vorsitzende Marc-Guido Megies überreichte in diesem Jahr Hans-Peter Wessels die Auszeichnung und ehrte damit sein berufliches Engagement, um das Ansehen und die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Gartenbauwirtschaft zu sichern und zu steigern. Außerdem erhält Jan-Niklas Berger vom Freundeskreis den mit 250 Euro dotierten Förderpreis für herausragende Studienabschlussarbeiten. Der Absolvent untersuchte in seiner Masterarbeit den Kältebedarf einmaltragender Erdbeersorten.
Zu diesem Artikel liegen noch keine Kommentare vor.
Artikel kommentierenSchreiben Sie den ersten Kommentar.