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Gemüse-Selbstvermarkter e. V.

Sozialversicherungsfreie Beschäftigungsverhältnisse abschaffen

Die Parteien der Großen Koalition haben sich am 28. August 2018 darauf geeinigt, die 70-Tage-Regelung unbefristet zu verlängern. Nach einer Umfrage der Gemüse-Selbstvermarkter e. V. fordert eine breite Mehrheit seiner Mitglieder die komplette Abschaffung von sozialversicherungsfreien Beschäftigungsverhältnissen. Der Gemüse-Selbstvermarkter e. V. hat diese Position in die politische und berufsständische Diskussion eingebracht.

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Alle bis heute ergriffenen Maßnahmen haben den Preisverfall für Gemüse nicht aufhalten können und haben nur zu mehr Bürokratie und Aufwand geführt. Schlimmer noch: Die Ungleichbehandlung der Arbeitskräfte erzeugt Unfrieden in den Betrieben und beschleunigt den Strukturwandel hin zu völlig von ausländischen Niedriglöhnern abhängigen Großbetrieben mit schmalem Sortiment, kurzer Saison und kaum festen, sozialversicherten und fachlich qualifizierten Arbeitskräften.

Die möglichst gute Auslastung aller Produktionsfaktoren über das ganze Jahr muss das Ziel der Erzeuger bleiben. Der deutsche Gemüsebau kann den internationalen Wettbewerb um niedrigste Kosten aus vielerlei Gründen nicht gewinnen. Die Stärken der hiesigen Branche sind Marktnähe, Fachkompetenz, Herzblut, Nachhaltigkeit, Verantwortung, Qualität und Vielfalt. Billiges Obst und Gemüse auf Kosten der sozialen Grundsicherung der Arbeitskräfte in der untersten Lohnstufe, sei nicht die Philiosophie des Verbandes, wie aus der Umfrage deutlich wird. Für ihn seien die Verfügbarkeit von leistungsfähigen Arbeitskräften für die Branche wichtiger als das Einsparen der sozialen Absicherung.

Die Entwicklung zeigt, dass sich der deutsche Obst- und Gemüsebau mithilfe der Politik in eine Sackgasse manövriert. Entgegen den stetigen Kostensteigerungen und dem Mindestlohn schafft die Gemüse-Branche keine Verbesserung der Preismisere, sondern lädt sich mehr Bürokratie, mehr Kontrollen, mehr Unsicherheit und mehr Unzufriedenheit auf.

Der Gemüse-Selbstvermarkter e. V. fordert die Branchenverbände deshalb auf, gemeinsam für europaweit faire sozial-, tarif- und steuerrechtliche Rahmenbedingungen, für bessere Erzeugerpreise und um mehr Flexibilität im Arbeitsgesetz zu kämpfen.

 

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