Auf den Feldern stehen immer mehr Möhren
Die deutschen Verbraucher lieben Möhren: Durchschnittlich 8,9 kg dieses Gemüses kaufte statistisch gesehen jeder deutsche Haushalt im Jahr 2017. Tendenz steigend.
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„Etwa 80 Prozent aller Haushalte kaufen mindestens einmal im Jahr Möhren“, erklärte Marktexperte Hans-Christoph Behr von der Agrarmarkt Informations-GmbH (AMI) im Juli bei der Saisoneröffnung für frische Möhren bei Brun Frischgemüse in Borken. „Und diese Käufer kaufen im Durchschnitt zehnmal pro Jahr Möhren.“ Das macht sich inzwischen sowohl bei den Anbauflächen als auch bei den Erntemengen bemerkbar. Insgesamt bauten laut Destatis 1791 Betriebe auf einer Anbaufläche von über 12.500 ha in Deutschland Möhren und Karotten an. Der Ertrag lag bei 585dt/ha und die Erntemenge betrug rund 734.000t. Damit stieg die Erntemenge im Jahr 2017 von Möhren und Karotten gegenüber dem Vorjahr um 14% auf 733.900t. Das entspricht einem Anteil von etwa 19% der Gesamterntemenge von Freilandgemüse in Deutschland. Zwar stiegen die Einkaufsmengen in den vergangenen Jahren deutlich bei den kleinen Snackmöhren, aber mit nur 2% der Gesamteinkaufsmenge belegen sie eine Nische im Sortiment. Allerdings gaben 7% der deutschen Haushalte im letzten Jahr ihr Geld für Snack-Möhren aus. Das belegt ihre inzwischen bemerkenswerte wirtschaftliche Bedeutung. In den vergangenen Jahren stammten die Snack-Möhrchen überwiegend aus Importen. Der Anbau wurde 2017 aber auch in Deutschland verstärkt ausgeweitet.
Obwohl 2017 eine hohe Brutto- Ernte zu verzeichnen war, kam netto wenig raus: Die eingelagerten Möhren waren im Frühjahr 2018 schnell aufgebraucht. Grund dafür war vor allem die begrenzte Haltbarkeit, denn die Möhren waren 2017 in weiten Teilen Mittel- und Nordeuropas unter extrem nassen Bedingungen eingelagert worden. Die meisten Möhren und Karotten wurden im letzten Jahr in Nordrhein-Westfalen mit 212.000 t geerntet, gefolgt von Niedersachsen mit 128.100t und Rheinland- Pfalz mit 102.400t. Auf diese drei Bundesländer entfallen etwa 60% der gesamten Möhrenflächen.
Rheinland-Pfalz liefert aufgrund seines milden Klimas frühe Möhren – einen größeren Teil davon als Bundmöhren mit Laub. Nordrhein- Westfalen folgt etwas später mit mittelfrühen Möhren und Lagermöhren. Dementsprechend gibt es dort auch die größten Lagerkapazitäten. In Schleswig-Holstein sind es vor allem die späten Möhrensorten, die ins Winterlager kommen. Und in Niedersachsen sowie in den neuen neuen Bundesländern ist der Anbau für die Verarbeitung wichtig, beispielsweise zu Saft oder Tiefkühlkost. Zunehmend wird dort aber auch der Frischmarkt beliefert. Der Anteil der ökologisch bewirtschafteten Anbaufläche lag im Jahr 2017 bei 11% der gesamten deutschen Gemüseanbaufläche im Freiland. und betrug 2.100ha bei einer Erntemenge von 102.418 t.
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