expoSE und expoDirekt gehen mit einem Ausstellerrekord zu Ende
Zufriedene Aussteller und gute Stimmung bei den Besuchern – das ist das Resümee zum diesjährigen Messeduo. Die 22. expoSE – Europas Leitmesse für die Spargel- und Beerenproduktion – und 7. expoDirekt – Deutschlands größter Fachmesse für die landwirtschaftliche Direktvermarktung – verzeichneten einen erneuten Ausstellerrekord. 454 Aussteller aus 14 Nationen zeigten rund 7000 internationalen Fachbesuchern vom 22. bis 23. November 2017 in der Messe Karlsruhe Innovationen für die Spargel- und Beerenproduktion sowie die landwirtschaftliche Direktvermarktung.
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Themen auf dem Messeduo waren die neue Düngeverordnung und ihre Umsetzung, Innovationen zur Optimierung im Anbau und zur Kostensenkung, digitale Systeme für die gesamte Produktionskette sowie kreative Ideen für die landwirtschaftliche Direktvermarktung.
Gewinner des „Best of 2017“ – Innovationsawards
Im Rahmen der Messeeröffnung verlieh der Verband Süddeutscher Spargel- und Erdbeeranbauer e. V. (VSSE) am 22. November 2017 die „Best of 2017“-Innovationspreise für marktrelevante Neuerungen. Unter 32 Einreichungen konnten drei expoSE-Innovationen und eine expoDirekt-Neuheit eine Fachjury überzeugen.
Die Gewinner:
Der selektive Spargelstechroboter vom niederländischen Hersteller Cerescon kann parallel über drei Reihen ernten. Näherungssensoren erfassen die Spargelstange unter der Erde und geben die Koordinaten an einen Stechroboter weiter, der den Spargel sticht, ohne dass die Maschine dafür anhalten muss. Die 3-reihige Version der Maschine kann, optimal ausgelastet, auf bis zu 50 Hektar während der Saison ernten und verspricht somit 60 bis 75 Saisonarbeitskräfte zu ersetzen.
Für sein neues Stellagesystem aus doppelwandigem Kunststoff erhält das französische Unternehmen EBBJ einen expoSE-Innovationspreis. Das System für Substratkulturen vereint Heizen, Kühlen, Bewässerung und Benebelung. Es schützt auf diese Weise Pflanzen vor Temperaturschwankungen und unterstützt sie in der Verfrühung. Darüber hinaus kann das System Pilzkrankheiten- und Insektenbefall sowie Frostgefahr verringern.
Den Next Leitspurmanager führt die FarmFacts GmbH auf der expoSE in den Markt ein. Er ermöglicht eine Maschinen- und Hersteller-übergreifende Nutzung digital erfasster Leitspuren und Feldgrenzen. Durch die Anbindung an ein modular aufgebautes Farm-Management-System kann der Next Leitspurmanager darüber hinaus viele weitere Funktionen für die softwaregestützte Betriebsbewirtschaftung nutzen.
Das polnische Unternehmen SOFRUPAK wurde für seine Verpackung SoFruMiniPak Premium 2 ausgezeichnet. Für unter anderem Beerenobst in den Kapazitätsgrößen von 125, 250 und 500 Gramm bietet das Unternehmen eine handliche Verpackung mit separat geliefertem Plastikdeckel, der von Hand oder automatisch nach der Auffüllung aufgesetzt werden kann.
Spargeltag & Beerensymposium
Gut besucht war der Spargeltag, veranstaltet vom Regierungspräsidium Karlsruhe und dem Landratsamt Karlsruhe – Landwirtschaftsamt. „Wir hatten erstaunlich viel Interesse aus der Praxis am Einsatz von Mykorrhiza. Kontrovers diskutiert wurden die Methoden der Bodenproben, die zu sehr unterschiedlichen Ergebnissen führten. Hier gibt es sicherlich noch Forschungsbedarf“, erklärt Isabelle Kokula vom Landratsamt Karlsruhe – Landwirtschaftsamt.
Weitere Themen waren die Düngeverordnung und ihre Anwendung sowie die Vorteile einer angepassten Stickstoff-Düngung. Auch die Biodiversität war ein Programmpunkt des Spargeltags. Hier wurde erläutert, wie Anbauer selbst mit Herbstbegrünung, Ackerlandstreifen, Bienenhotels und Informationstafeln Multiplikatoren der Biodiversität werden können.
Das Beerensymposium fand mit mehr als 120 Teilnehmern großen Zuspruch. Willem van Eldik von Delphy gab Tipps zur Optimierung beim Anbau von Erdbeeren, Himbeeren, Brombeeren und Blaubeeren. Die Herangehensweise im Beerenanbau entwickelt sich von der landwirtschaftlichen Kultur zu einer rein gärtnerischen im Substrat. Die Systeme sind empfindlicher, sind aber effizienter und erfordern höhere Investitionen, was ein Umdenken in der Herangehensweise notwendig macht.
Mit dem Investitionsbedarf steigt auch das Risiko für die Anbauer. Ohne vernünftige Beratung kommen Betriebe, die sich mit geschütztem Anbau befassen, nicht mehr aus. Als Hauptfehler wurden die Wasserverwendung, die Einstellung des pH-Wertes, Düngung und Lagerung von Pflanzen genannt. Auch waren Fragen nach der sicheren Herkunft der Mutterpflanzen, nach Schaderregern und Pflanzenschutz ein Thema.
Mehr zur expoSe und den Innovationen lesen Sie in unserer kommenden Ausgabe 01/18.
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