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Automatisierung

Start-up-Unternehmen präsentiert Spargelernte-Roboter

Das junge niederländische Hightech-Unternehmen Cerescon präsentiert die weltweit erste automatische, selektive Spargelerntemaschine, die in enger Zusammenarbeit mit einigen führenden deutschen und niederländischen Spargelanbaubetrieben entwickelt wurde.
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Cerescon BV
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Das sogenannte weiße Gold von Hand zu stechen, werde immer kostspieliger. Darüber hinaus gestalte sich die Beschäftigung der dafür benötigten vielen tausend Saisonkräfte als derartig schwierig, dass große Anbaubetriebe eine Verlegung ihrer Produktionsstätten in Niedriglohnländer in Erwägung gezogen hätten. Das sei jetzt nicht mehr erforderlich. “Wir sehen in der Automatisierung der Spargelernte eine große Chance, die sinkende Verfügbarkeit von Arbeitskräften zu kompensieren und Spargel weiterhin in Deutschland produzieren zu können", so Andreas Löbke, Production Manager bei Winkelmann.

Die Leistungsfähigkeit der Maschine, die drei Reihen gleichzeitig bearbeitet, ist für 40 Hektar ausgelegt, sodass sie die Arbeit von 60 bis 75 Spargelstechern übernimmt. Dadurch würden die Erntekosten im Vergleich zur manuellen Arbeit um die Hälfte sinken. Die Spargelerntemaschine von Cerescon enthalte alle erforderlichen Funktionen: Erfassung während der Fahrt, Stechen, Einsatz der Plastikfolie und Wiederherstellung des Spargeldamms. Es wird davon ausgegangen, dass dadurch sowohl die Qualität des geernteten Spargels gesteigert werde (weniger Schäden und Verfärbungen) als auch die Erträge der Anbaubetriebe steigen. Die Kosten für die Maschine würden sich in etwas mehr als 3 Saisons zurückverdienen lassen. Die ersten Exemplare werden vor der Erntesaison 2018 ausgeliefert.

Unterirdische Erfassung
Die Maschine besteht aus drei Teilen: zur Erfassung des unterirdisch befindlichen Spargels, zum Schneiden des Spargels per Roboter und zur Instandsetzung des Spargeldamms. Cerescon hat die Maschine mit einem in Eigenregie entwickelten und patentierten Erfassungssystem auf der Grundlage der Sensortechnologie ausgerüstet, das den Spargel unterirdisch erfasst, bevor das weiße Gold den Erdboden durchbricht und sich verfärbt. Der Roboter sticht den Spargel unterirdisch und legt ihn in einem Behälter ab. Gleich nach dem Stechen wird der Spargeldamm wiederhergestellt, damit die gleichbleibende Qualität des Spargels in der gesamten Saison gewährleistet ist. „Diese selektive Erntemaschine läutet eine neue Ära in der Agrarwirtschaft ein“, ist sich Ad Vermeer, der CTO von Cerescon, sicher.

Praxistest
In dieser Saison beginnt Cerescon in Zusammenarbeit mit der Wageningen University of Research (WUR) mit einer dreijährigen Studie zur Bestimmung der quantitativen und qualitativen Leistungen dieser automatischen Spargelerntemaschine im Vergleich zur herkömmlichen Erntemethode. Zu diesem Zweck wurden – gemeinsam mit den Spargelbauern Martens und Teboza sowie dem Betrieb LimGroup – in der niederländischen Provinz Limburg drei Versuchsfelder eingerichtet. Im Herbst wird das weitere Wachstum der Pflanzen beurteilt, sodass sich feststellen lässt, welchen Einfluss die Erntemethode auf die Erträge in den folgenden Jahren habe. Dadurch ergäbe sich ein verlässliches Bild über die Leistungen der Erntemaschine.

Verkauf
Die Maschine wird zwischen 500.000 und 600.000 Euro kosten. Im ersten Quartal 2018 werden die ersten Maschinen – rechtzeitig vor der Erntesaison – auf Projektbasis im Markt angeboten. Cerescon wird die Spargelerntemaschinen zunächst an große Spargelanbaubetriebe in Deutschland und den Niederlanden verkaufen. Für die Länder in Südeuropa und außerhalb Europas beabsichtigt das Unternehmen, mit einem Partner zusammenzuarbeiten.

Weitere Informationen stehen auf www.cerescon.com

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