Großer Andrang beim Erfahrungsaustausch „Süßkartoffelanbau in Bayern“
Anfang Februar organisierte das Gartenbauzentrum Bayern Süd-Ost am Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, Landshut gemeinsam mit der Arbeitsgemeinschaft ökologische Gartenbauberatung eine Veranstaltung zum „Süßkartoffelanbau in Bayern“. Das Interesse war groß – es kamen sogar Teilnehmer aus den Nachbarländern Österreich und Schweiz. Die Süßkartoffel ist laut dem Center for Science in Public Interest (CPSI) das nährstoffreichste Gemüse und zählt weltweit zu den Top 3 der Wurzel-/Knollengemüse nach Kartoffel und Maniok. Ursprünglich kommt sie aus Süd- und Mittelamerika. Durch steigende Jahresmitteltemperaturen und anbautechnischen Geschick gedeiht sie mittlerweile auch schon im deutschsprachigen Raum.
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Herausforderungen im Süßkartoffelanbau und Versuchsergebnisse stellten die drei Versuchsstellen vor: Hochschule Weihenstephan-Triesdorf (Freising), Versuchsbetrieb ökologischer Gemüsebau, Bamberg und das Gartenbauzentrum Bayern Süd-Ost.
Weihenstephan hat man bereits 2007 das erste Mal Süßkartoffel angebaut und seitdem verschiedene Versuchsfragen behandelt. Die Hochschule Weihenstephan-Triesdorf thematisierte vor allem die optimalen Anbaubedingungen sowie die Gefahr der „Ringelbildung“ sowie die Versuchsergebnisse der letzten Jahre, die alle sehr unterschiedlich ausgefallen sind. Grund dafür waren die Unterschiede des Klimas, des Kulturzeitraums und der Bestandesdichten.
Welche Sorten braucht das Land?
In Bamberg wurden 2016 sieben Sorten in unterschiedlichen Jungpflanzenqualitäten im Exaktversuch und Anbautechnik (Beet, Damm und Mulchfolie) im Tastversuch getestet. Birgit Rascher erklärte, dass beim Exaktversuch mit 3,0 Pflanzen/m² die frisch gepflanzte 'Beauregard' den höchsten Ertrag mit 93,1dt/ha, gefolgt von der „frisch“ gepflanzten 'Bonita' mit 84,1dt/ha, zeigte. Ein Großteil der nichtmarktfähigen Süßkartoffeln waren missgeformte Süßkartoffeln (aufgrund der „Ringelbildung“).
In Niederbayern wurde ein Exaktversuch mit geringerer Bestandesdichte (1,5 Pflanzen/m²) am Praxisbetrieb Waas vom Gartenbauzentrum Bayern Süd-Ost angelegt. Nach 140 Tagen Kulturdauer erzielten die höchsten Gesamterträge 'Erato white' (signifikanter Unterschied, 73 % marktfähig), gefolgt von 'Beauregard' und 'Orleans'. Bei beiden Letzteren konnte vom Gesamtertrag nur 29 % beziehungsweise 43 % aufgrund des starken Drahtwurmbefalls vermarktet werden.
Die orangefleischige Sorte 'Erato orange' gefiel aufgrund ihrer gleichmäßigen Verteilung gut vermarktbarer Speicherwurzeln mit durchschnittlich 420 g und der zweithöchsten Ausbeute von 73 % marktfähiger Ware.
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