Bio-Lebensmittel: Von der Nische in den Mainstream
Bio-Lebensmittel sind auf Erfolgskurs: Bei Obst und Gemüse greifen die Deutschen nach eigenen Angaben mehrheitlich zu Bio. Der typische Einkäufer von Bio-Lebensmitteln ist dabei weiblich, jünger als 45 Jahre und verfügt über ein höheres Einkommen. Zu diesen Ergebnissen kommt die Bevölkerungsbefragung „Bio vs. konventionell – Was kaufen Konsumenten zu welchem Preis?“, für die 1.000 Teilnehmer im Auftrag der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC in Zusammenarbeit mit der Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie e.V. (BVE) im Vorfeld der Internationalen Grünen Woche 2017 befragt wurden.
- Veröffentlicht am
Besonders bei der jüngeren und einkommensstarken Bevölkerung spielen Bio-Produkte beim Einkauf eine zentrale Rolle“, kommentiert Gerd Bovensiepen, Leiter des Geschäftsbereichs Handel und Konsumgüter bei PwC in Deutschland und EMEA.
Jeder Siebte kauft überwiegend Bio
Bei der Hälfte der Deutschen landet überwiegend herkömmlich erzeugte Ware im Einkaufskorb. Immerhin jeder Siebte kauft aber mehr Bio- als konventionelle Produkte. Gleichzeitig entscheidet sich jeder fünfte Verbraucher nie für Bio-Produkte.
Alter und Geschlecht haben großen Einfluss darauf, welche Lebensmittel eingekauft werden: Besonders Frauen der Altersgruppen 18 bis 24 und 35 bis 44 bevorzugen Bio-Lebensmittel. Bei den über 65-Jährigen sind Bio-Lebensmittel weniger gefragt.
52 Prozent der Befragten kaufen Bio-Lebensmittel, weil sie davon ausgehen, dass diese nicht mit Stoffen wie Antibiotika oder Pestiziden behandelt wurden. Als Hauptgrund für die Wahl des konventionellen statt des Bio-Produkts nannten knapp zwei Drittel der Befragten den günstigeren Preis. 36 Prozent entscheiden sich gegen Bio, weil die Auswahl bei den Nicht-Bio-Produkten größer ist.
Supermarkt ist Hauptbezugsquelle für Bio-Lebensmittel
Für den Einkauf der Bio-Produkte zieht es die Mehrheit der Verbraucher in die Supermärkte: 74 Prozent der Bio-Käufer beziehen dort ihre Bio-Lebensmittel. Aber auch Discounter sind für Bio-Käufer attraktiv, 52 Prozent kaufen hier ihre Bio-Waren ein. Nur 27 beziehungsweise 21 Prozent dieser Konsumenten gehen auf den Wochenmarkt oder in den Hoflanden eines Bauernhofs, um ihren Bedarf an Bio-Lebensmitteln zu decken.
„In Bezug auf Gesundheitsaspekte und das Thema Nachhaltigkeit haben Verbraucher eine hohe Erwartungshaltung an Bio-Lebensmittel, allerdings wird dabei nicht jeder Preis akzeptiert. Hat der Verbraucher die Wahl, greift er bei einem besseren Preis-Leistungsverhältnis und einer größeren Auswahl zum konventionellen Produkt. Der Wettbewerb um den kaufkräftigen, bewussten Konsumenten ist hart“, resümiert BVE-Hauptgeschäftsführer Christoph Minhoff.
Zu diesem Artikel liegen noch keine Kommentare vor.
Artikel kommentierenSchreiben Sie den ersten Kommentar.